Wie blicken junge Menschen in die Zukunft? Zwischen Hoff­nung und Resi­gna­tion 

Datum
22. Juni 2025
Autor*in
Hannah Wignanek
Redaktion
politikorange
Thema
#JPT2025
jptdesigns_agenda20230

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Wie soll unsere Zukunft aussehen? Welche Ziele setzen wir uns? Und: Können wir diese errei­chen? Bei den Jugend­Po­li­tik­Tagen haben sich einige Teilnehmer*innen mit der Agenda 2030 ausein­an­der­ge­setzt.

Wie soll unsere Zukunft aussehen? Welche Ziele setzen wir uns? Und: Können wir diese errei­chen? Bei den Jugend­Po­li­tik­Tagen haben sich einige Teilnehmer*innen mit der Agenda 2030 ausein­an­der­ge­setzt.

Gesund­heit, hoch­wer­tige Bildung und Geschlech­ter­ge­rech­tig­keit: Können diese Ziele bis 2030 erreicht werden? (Grafik: Jugend­presse Deutschland/​Luca Schneider)

In der Agenda 2030 haben die Vereinten Nationen 2015 17 Ziele für nach­hal­tige Entwick­lung beschlossen. Jedes Ziel betrifft einen gesell­schaft­li­chen, wirt­schaft­li­chen oder globalen Sach­ver­halt, den die Länder der UN errei­chen möchten. Zwar kommen die Entwick­lungen in Berei­chen wie erneu­er­barer Ener­gien und Inter­net­zu­gang voran, aller­dings werden Stand jetzt insge­samt nur 17 Prozent der SDG-Ziele (Sustainable Deve­lo­p­ment Goals) bis 2030 erreicht. Unge­fähr 48 % der Ziele verzeichnen geringe oder mode­rate Fort­schritte, während etwa ein Drittel stagniert oder rück­läufig ist.

Im Format Austausch zur Agenda 2030 – Stimmen zum Hoch­ran­gigen Poli­ti­schen Forum zu nach­hal­tiger Entwick­lung (HLPF)“ des Bundes­mi­nis­te­riums für Umwelt, Klima­schutz, Natur­schutz und nukleare Sicher­heit haben sich die Teilnehmer*innen mit den SDG-Zielen ausein­an­der­ge­setzt und einen Blick in die Zukunft gewagt. 

Wie schauen junge Menschen auf die Zukunft?  

Ales­sandra (19) aus Darm­stadt blickt besorgt auf die poli­ti­sche Spal­tung der Gesell­schaft: Wenn wir eher ausein­ander als aufein­ander zugehen dann werden wir die Probleme dieser Welt nicht gelöst bekommen“. Auch Farouk (19) aus Berlin hat Zukunfts­sorgen. Er hält das Errei­chen der SDG-Ziele im Kontext der aktu­ellen Kriege für unrea­lis­tisch. Dieser Zustand werde nur schlimmer und schlimmer, auch weil auf der ganzen Welt ein Rechts­ruck statt­finde. Regie­rungen, die sich gegen inter­na­tio­nale Zusam­men­ar­beit stellen und einen rechts­extremen Weg einschlagen, würden verhin­dern, dass die Ziele erreicht werden. Eine Sache, die alle Teilnehmer*innen vereint, ist die Hoff­nung auf eine bessere Zukunft, die Hoff­nung, dass ihre Gene­ra­tion die Welt zum Besseren verän­dern kann. Wilhel­mine (19) aus Erfurt sieht vieles eher negativ, versucht aber trotzdem zuver­sicht­lich zu bleiben: Mir geben solche Veran­stal­tungen wie dieses Wochen­ende extrem viel Hoff­nung, denn es kann nicht sein, dass es für immer so weiter geht. “ Pirmin (21) aus Erfurt appel­liert an die Zivil­ge­sell­schaft, alle Ange­bote zu nutzen, die bei der Umset­zung der Ziele helfen. Konstantin (18) aus Neustadt an der Wein­straße schaut eben­falls positiv in die Zukunft und hofft auf einen Rechts­staat, der hand­lungs­fähig ist und der sich gegen alles und jeden wehren kann, der dagegen ankämpft.“ 

Die Jugend­li­chen appel­lieren an die Verant­wort­li­chen trans­pa­rent zu kommu­ni­zieren, sich an die inter­na­tio­nalen Verträge und das Völker­recht zu halten und sich klar­zu­ma­chen, welche Konse­quenzen ihres Handelns für die folgenden Gene­ra­tionen hat. Wilhel­mine fordert die Politik zur Zusam­men­ar­beit auf. Zwar würde die junge Gene­ra­tion oft Politiker*innen kriti­sieren, aller­dings nicht, weil sie aus Prinzip gegen sie sei: Arbeitet mit uns zusammen. Wir sind nicht gegen euch, sondern für uns!“ 

Fazit: Zwischen Hoff­nung und Resi­gna­tion bleibt der Wille zur Verän­de­rung. 

Am Ende des Work­shops zeigt sich: Die Agenda 2030 ist kein Selbst­läufer. Sie braucht poli­ti­schen Mut, gesell­schaft­liche Entschlos­sen­heit und vor allem: Junge Menschen, die sich einmi­schen. Denn ihre Perspek­tiven, Ideen und Forde­rungen der Schlüssel zu Verän­de­rung. 


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