Umfrage: Was bewegt Hessen vor der Bundes­tags­wahl? Hoff­nungen und Befürch­tungen 

Datum
21. Februar 2025
Autor*in
Nadgemi Bonanga
Redaktion
politikorange
Thema
#BTW2025
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Poli­ti­ko­range-Redak­teurin Nadgemi Bonanga hat zur Bundes­tags­wahl 2025 mit jungen Menschen aus Hessen und Politiker*innen eine anonyme Umfrage durch­ge­führt.

© Nadgemi Bonanga / Jugend­presse Deutsch­land e.V.

Die State­ments der Jugend 

Abge­fragt wurden neben ihrem Bezug zu Hessen, Name und Alter diese beiden Fragen: Was sind deine Hoff­nungen und Wünsche für die Bundes­tags­wahl?“ und Hast du Befürch­tungen im Bezug auf die Bundes­tags­wahl?“. 

Das am meisten präsente Thema war der Rechts­ruck und die poten­zi­elle Betei­li­gung der AfD an der zukünf­tigen Regie­rung. Viele sind besorgt, dass die AfD nach der Wahl in der Regie­rung mitwirkt. Insbe­son­dere befürchtet werden dauer­hafte Grenz­kon­trollen, Konflikte, Ausgren­zung und oft fiel auch der Begriff Faschismus. Jemand schrieb: Ich mache mir nicht nur Sorgen um meine eigene Zukunft und die meiner Familie, sondern auch um die der Über­le­benden des Zweiten Welt­krieges, des Natio­nal­so­zia­lismus und des Holo­caust. Wir sind es Ihnen schuldig, dass Deutsch­land sicher bleibt von jegli­chem Extre­mismus. Mit meiner Exper­tise und den Aussichten, die ich habe, würde es mir leichter fallen, ein Leben im Ausland zu beginnen, als den Senioren Deutsch­lands. Es müssen keine KZ vor unserer Nase stehen, um Faschismus zu erkennen und dem entge­gen­zu­wirken.“ 

Viele erhoffen sich auch eine hohe Wahl­be­tei­li­gung. Ich hoffe, dass jeder wählen geht, denn das ist unsere Möglich­keit, Verän­de­rungen in unser Land zu bringen. Nicht nur das. Auch ist es wichtig zu wissen, welche Entschei­dung ich treffe, denn jede Stimme zählt.“ 

Zudem wird sich mehr Unter­stüt­zung von Kindern und Jugend­li­chen und ihrer Zukunft gewünscht. Die Zukunfts­per­spek­tiven junger Menschen müssen endlich ernst genommen werden. Es reicht nicht, sie nur als Wähler*innen von morgen zu sehen – sie sind bereits heute ein wich­tiger Teil unserer Gesell­schaft. Deshalb braucht es Betei­li­gungs­for­mate, die Demo­kratie auf Augen­höhe vermit­teln, echte Parti­zi­pa­tion ermög­li­chen und Politik erlebbar machen. Junge Menschen müssen mitge­stalten dürfen, unab­hängig vom Wahl­recht. Poli­ti­ke­rinnen sind in der Verant­wor­tung, aktiv auf sie zuzu­gehen, zuzu­hören und gemeinsam Lösungen zu erar­beiten. Denn nur so schaffen wir eine Demo­kratie, die zukunfts­fähig, inklusiv und lebendig bleibt!“ 

Weitere Themen, die eine Rolle spielten, waren: Lösungen für den demo­gra­phi­schen Wandel finden, den Klima­wandel stärker angehen, klares Einstehen für Frei­heits- und Menschen­rechte, Wohnungs­knapp­heit angehen, Lebens­hal­tungs­kosten senken und wissen­schaft­li­chen Fort­schritt fördern. 

Die State­ments der Politik 

Für ein State­ment ange­fragt wurden hessi­sche Poli­tiker auf Bundes­ebene von den Parteien SPD, Bündnis 90/​die Grünen, FDP, CDU, AfD und die Linke. Zwei Antworten kamen noch vor der Bundes­tags­wahl zustande. Janine Wißler (Die Linke) äußerte sich folgen­der­maßen: Es braucht eine Partei, die sich ohne Wenn und Aber auf die Seite der Beschäf­tigten, der Rent­ne­rinnen und Rentner, der Allein­er­zie­henden und derje­nigen stellt. Ich wünsche mir eine Bundes­tags­wahl, bei der soziale Fragen wieder in den Mittel­punkt rücken. Wir kämpfen dafür, dass nicht weiter Milli­arden für Aufrüs­tung verschwendet werden, während in Kran­ken­häu­sern Betten fehlen und Kitas geschlossen werden. Und stellen uns dem Rechts­ruck entgegen – im Parla­ment und auf der Straße. Deshalb setzen wir auf einen klaren, kämp­fe­ri­schen Wahl­kampf, der den Menschen eine echte Alter­na­tive zu Sozi­al­abbau und Rechts­ruck bietet. Kurz gesagt: Eine stär­kere Linke im Bundestag bedeutet eine lautere Stimme für soziale Gerech­tig­keit – und genau dafür kämpfen wir.“ 

Bettina Stark-Watz­inger (FDP) setzte folgenden Fokus: Ein Signal für Aufbruch und Erneue­rung – das braucht Deutsch­land jetzt. Gerade Hessen als wirt­schafts­starkes, inno­va­ti­ons­ge­trie­benes Bundes­land ist auf eine neue Wirt­schafts­po­litik ange­wiesen. Wir müssen Unter­neh­mertum erleich­tern, Büro­kratie abbauen und Zukunfts­in­ves­ti­tionen fördern. Aber ich bin frohen Mutes: Der Zuspruch auf Veran­stal­tungen ist groß. Viele Menschen wollen Verän­de­rung und sehen, dass die FDP den Unter­schied macht.“ 


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