Wahl­pro­gramm: SPD

Datum
05. August 2017
Autor*in
Marcel Kupfer
Redaktion
politikorange
Thema
#poBTW17
Foto: Marcel Kupfer

Foto: Marcel Kupfer

In den kommenden Wochen stellt Marcel Kupfer die Wahl­pro­gramme vor. Diese Woche geht es um die Sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Partei Deutsch­land.

Foto: Marcel Kupfer
Grün­dung: Die Sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Partei Deutsch­lands (SPD) wurde am 25. Mai 1875 in Gotha gegründet. An diesem Tag schlossen sich die beiden Parteien Allge­meine Deut­sche (ADAV) und die Sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Arbei­ter­partei (SDAP) zur Sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Partei Deutsch­lands (SPD) zusammen. Partei­en­phi­lo­so­phie: Die SPD fasst ihr Regie­rungs­pro­gramm in drei Punkten zusammen. Europa stärken, für Gerech­tig­keit sorgen und die Zukunft Deutsch­lands sichern. Partei­vor­sit­zender: Martin Schulz Wahl­slogan: Es ist Zeit für mehr Gerech­tig­keit.

Wahl­pro­gramm

Familie: Um Familie, Beruf und Pflege mitein­ander vereinen zu können, soll es für maximal zwei Jahre ein Fami­li­en­geld geben. 150 Euro soll an Fami­lien gezahlt werden, in denen sich die Eltern ihr Arbeits- und Kinder­zeit aufteilen und so ledig­lich eine 75 bis 90 Prozent Stelle ausüben; gerade ärmere Haus­halte soll dieses Programm entlasten. Pfle­gende haben auch diesen Anspruch und sollen zudem noch drei Monate Ersatz für den Lohn­aus­fall in glei­cher Höhe bekommen.

Rente: Bis 2030 soll die Rente stabi­li­siert und nicht über 22 Prozent steigen. Selbst­stän­dige sollten verpflichtet sein, in die gesetz­liche Rentn­ver­si­che­rung einzu­treten.

Arbeit: Die SPD möchte die Arbeit­neh­mer­rechte stärken. Dazu zählt die eines Wahl­ar­beits­zeit­ge­setz, die Anspa­rung von Arbeits­zeit in Lang­zeit­konten sowie ein Recht von Teil­zeit in Voll­zeit zurück­zu­kehren. Zusätz­lich soll die Tarif­bin­dung verbes­sert werden. Euro­pa­weit fordert die SPD gleiche Lohn- und Arbeits­be­din­gungen für gleich­wer­tige Arbeit. Eine Abschaf­fung des Gehalts­un­ter­schieds zwischen Männer und Frauen steht eben­falls auf dem Programm. Das Ziel der SPD ist die Voll­be­schäf­ti­gung in Deutsch­land.

Gesund­heit: Es soll eine soge­nannte Bürger­ver­si­che­rung einge­führt werden, statt der gesetz­li­chen Kran­ken­kassen. Arbeit­geber und Arbeit­nehmer werden denselben Anteil in diese Versi­che­rung einzahlen. Privat­ver­si­cherte können frei wählen, ob sie zu dieser Versi­che­rung wech­seln wollen.

Inte­gra­tion und Asyl: Der Punkt läuft unter dem Motto: Wir wollen ein modernes und welt­of­fenes Deutsch­land. Flücht­linge sollen euro­pa­weit soli­da­risch aufge­teilt und gleich­zeitig die Flucht­ur­sa­chen bekämpft werden, auch damit eine frei­wil­lige Rück­kehr geför­dert wird. Für eine bessere Inte­gra­tion fordert die SPD eine doppelte Staats­an­ge­hö­rig­keit, eine besseres Sprach­kurs­an­gebot und Unter­stüt­zung der Helfer und Helfe­rinnen. Dafür möchten sie unter anderem das Flücht­lings­werk UNHCR finan­ziell aufsto­cken.

Sicher­heit: Die natio­nalen Sicher­heits­be­hörden sollen stärker Verzahnt werden. Hinzu kommen 15.000 mehr Poli­zei­stellen. Auf euro­päi­scher Ebene soll es zu Kontrolle an den Außen­grenzen des Schen­gen­raum kommen. Außerdem steht eine euro­päi­sche Staats­an­walt­schaft sowie eine euro­päi­sches Anti-Terror-Zentrum in Planung.

Europa und Außen­po­litik: Die SPD setzt auf mehr euro­päi­schen Zusam­men­halt und Soli­da­rität. Für eine koor­di­nierte Wirt­schafts­po­litik soll eine gemein­same Wirt­schafts­re­gie­rung sorgen.

Die SPD möchte mehr Verant­wor­tung in der Außen­po­litik über­nehmen und mehr huma­ni­täre Hilfe leisten. Zusätz­lich der massiven Einschrän­kung des deut­schen Waffen­han­dels steht die SPD für welt­weite Abrüs­tung. Die SPD ist für die UN, Dees­ka­la­tion mit Russ­land sowie für eine Part­ner­schaft mit den USA. Mit der Türkei sollen weiterhin regel­mä­ßige Dialoge geführt werden, jedoch sei ein Beitritt nicht in abseh­barer Zeit“. Außerdem soll das Auswer­tige Amt mit mehr Geld ausge­stattet werden.

Steuern und Finanzen: Um Einkommen gleich zu besteuern soll eine Finanz­trans­ak­ti­ons­steuer einge­führt werden. Außerdem plant die SPD eine Erbschafts­steuer. Menschen mit mitt­leren und klei­nerem Einkommen sollen steu­er­lich entlastet werden. Die SPD ist jedoch gegen Steu­er­sen­kungen.“ Allein­er­zie­hende sollen durch finan­zi­elle Unter­stüt­zung gestärkt werden. Außerdem sollen Unter­nehmen euro­pa­weit dort ihre Steuern zaheln, wo sie ihre Gewinne erwirt­schaftet haben.

Bildung: Die SPD möchte keine Gebühren von der Kinder­ta­ges­städte bis zur Univer­sität. Das Bafög Plus soll die Finan­zie­rung von Ausbil­dung und Weiter­bil­dung erleich­tern. Ganz­ta­ges­schulen sollen ausge­baut werden und einen Rechts­an­spruch auf Ganz­ta­ges­be­treuung einge­führt werden. Um die Aner­ken­nung von Ausbil­dungs­be­rufen zu stärken, gilt eine Zulassen für ein Master­stu­dium nur durch einen Meis­ter­brief. Außerdem soll eine Digi­ta­li­sie­rung an den Schulen folgen.


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