Viel­falt im Jour­na­lismus – der Versuch einer Defi­ni­tion

Datum
30. August 2015
Autor*in
Christina Braun
Redaktion
politikorange
Thema
#Vielfalt im Journalismus 2015
Wortmarke Vielfalt

Wortmarke Vielfalt

Grafik: Julian Kugoth

Wenn wir versu­chen Vielfalt zu defi­nieren, müssen wir uns auf einige wenige Worte beschränken. Ein Versuch, hinter den Hori­zont eines starken Begriffs zu blicken.

Ein buntes Kaleidoskop

Vielfalt kann ganz unterschiedliche Formen annehmen. Foto: maria amelie www.jugendfotos.de

Viel­falt – das ist eine Fülle von verschie­denen Arten, Formen oder Ähnli­chem, in denen etwas Bestimmtes vorhanden ist, vorkommt, sich mani­fes­tiert“, so der Duden.

Wenn es um Viel­falt geht, fallen Begriffe wie Bunt­heit, Verschie­den­ar­tig­keit, Diver­sität, Viel­ge­stal­tig­keit. Als Journalist*innen steht uns eine unglaub­liche Fülle an Worten bereit, die das große Ganze mit all ihren Unter­schieden in sich tragen. Aber nicht nur die Sprache mit ihrer Mannig­fal­tig­keit, den Synonymen und der Möglich­keit zu para­phra­sieren erlaubt uns, Beiträge bunt zu gestalten.

Wir können auch mit Perspek­tiven malen, Kontraste hervor­heben und verschie­dene Facetten anschlagen. Wir machen Beiträge farben­froh und setzen Neues in den Mittel­punkt. Und trotz allem sollen wir den Grundton nicht verlieren und uns an grade Striche halten.

Journalist*innen als Vermittler im großen Ganzen

Wir Medienmacher*innen sind Informant*innen, das Binde­glied, wir berichten, selek­tieren, bilden. Medien erlauben es jedem Einzelnen sich selbst eine Meinung zu bilden. Der mündige Mensch wählt indi­vi­duell und doch nicht immer selbst­be­stimmt. Durch das was er liest und hört, posi­tio­niert und iden­ti­fi­ziert er sich und formt am Ende die Gesell­schaft selbst mit. Er lässt sich ein, bekennt Farbe.

Grenzen der Viel­falt

Für uns Journalist*innen ist das eine große Verant­wor­tung, bietet aber zur glei­chen Zeit die Möglich­keit jeder Stimme Gehör zu verschaffen.

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Zeichnung: Christina Braun, Foto: Jonas Walzberg

Wir können Viel­falt dann als eine Ansamm­lung unzäh­liger Teile sehen: Drei­ecke, Kreise, Quadrate mit Ecken und Kanten, die nicht immer genau anein­an­der­passen und doch Sinn ergeben. Das große Bild, das durch unzäh­lige Details, Farben und Formen einzig­artig wird.

In der Fülle dieses Klangs werden aber auch dunkle Töne laut. Extreme Töne, die die Würde des Menschen angreifen und dem Indi­vi­duum die Viel­sei­tig­keit nehmen wollen. Die das Blitz­licht nutzen, um Bilder zu verzerren und schüt­zende Linien verschwimmen lassen. Die Viel­falt zur Einfalt machen.

Dialog schafft Viel­falt

Nur im Dialog, im kriti­schen Austausch mitein­ander, können wir Viel­falt leben. Und am Ende ist es nicht das nackte Detail, die subjek­tive Realität des Einzelnen, sondern die Palette der Perspek­tiven, die das wahre Gesicht der Gesell­schaft abbildet.


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