Medi­en­häuser zu Viel­falt zwingen?

Datum
02. September 2015
Autor*in
Katrin Ehlers
Redaktion
politikorange
Thema
#Vielfalt im Journalismus 2015
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Foto: Julian Kugoth
Der Reiz am Jour­na­lismus ist, jeden Tag neue Sachen zu lernen und viel zu erleben, meint Saskia Hödl. Die 30 jährige Jour­na­listin arbeitet als Redak­teurin bei der taz.

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Foto: Julian Kugoth

Der Reiz am Jour­na­lismus ist, jeden Tag neue Sachen zu lernen und viel zu erleben, meint Saskia Hödl. Die 30-jährige Jour­na­listin arbeitet als Redak­teurin bei der taz.

Die Arbeit als Jour­na­listin sei sehr viel­fältig und es sei eine Berei­che­rung, jeden Tag neue Menschen kennen­zu­lernen und dadurch auch viel über sich selbst zu lernen, erzählt die in Wien gebo­rene Redak­teurin.

Viel­falt fördern

Hödl findet, dass der Jour­na­lismus viel­fäl­tiger werden müsse, denn da sei noch viel Luft nach oben“. In Zukunft müssten die Medien ein Abbild der Gesell­schaft sein und Viel­falt darstellen. Es kann noch besser werden, das Ziel eines viel­fäl­tigen Jour­na­lismus sei noch lange nicht erreicht. Die taz sei bereits sehr viel­fältig, mache viel frei­willig und gehe so mit gutem Beispiel voran. Natür­lich sei immer noch Platz für Verbes­se­rungen. Die Redak­tionen müssen sensi­bi­li­siert werden, die Perso­nal­ab­tei­lungen eben­falls. Da den Menschen selbst ihre rassis­ti­schen Ressen­ti­ments leider nicht immer bewusst sind, könnten anony­mi­sierte Aufnah­me­ver­fahren verhin­dern, dass Lebens­läufe voreilig aussor­tiert werden.“ Um mehr Viel­falt in den Jour­na­lismus zu bringen fragt sie sich: Muss man Medi­en­häuser zwingen?“

Panter-Volon­tärin

Sie selbst war Volon­tärin der Panter Stif­tung der taz. Während ihres Pflichtrak­ti­kums bei der Tages­zei­tung wurde sie darauf aufmerksam. Hödl kommt aus Öster­reich, hat aber auch suda­ne­si­sche Wurzeln und fand deswegen die Panter Stif­tung anspre­chend. Außerdem machte sie durch ihr Aussehen bereits selbst Erfah­rungen mit Rassismus. Rassis­ti­sche Bemer­kungen begleiten sie, seit sie denken kann. Zunächst bewarb sich die Öste­rei­cherin für einen Panter Work­shop, und absol­vierte anschlie­ßend ihr Volon­ta­riat bei der taz von Oktober 2013 bis April 2015. Nach ihrem Volon­ta­riat arbeitet sie momentan als Redak­teurin bei der taz. Sie hat es geschafft, Jour­na­listin zu werden, da sie genau wusste, was sie will und bereit war, hart dafür zu arbeiten.

Umwege in den Jour­na­lismus

In den Jour­na­lismus kam sie aller­dings über Umwege. Zwar entdeckte Saskia Hödl schon früh ihr Talent für das Schreiben, studierte aber zunächst inter­na­tio­nale Betriebs­wirt­schafts­lehre in Wien. Damit war sie jedoch nicht zufrieden und begann zuerst, Publi­zistik, später Medi­en­ma­nage­ment und Jour­na­lismus zu studieren, zwischen­durch kell­nerte sie. Während ihrer Studi­en­zeit arbei­tete sie auch als Kell­nerin. Nach ihrem Abschluss 2012 absol­vierte sie Prak­tika bei der ZEIT und der WELT in Berlin. Momentan arbeitet sie im Bereich Medi­en­kultur und Gesell­schaft, inter­es­siert sich aber auch sehr für Politik, vor allem Gesell­schafts­po­litik. In Zukunft würde die Wienerin gerne im Print Jour­na­lismus bleiben, kann sich aber auch eine Arbeit im Online­jour­na­lismus, Fern­sehen oder Radio vorstellen. Am liebsten aber würde sie weiter schreiben, weil sie dies schon immer gerne tut.


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