Presse als vierte Gewalt?

Datum
06. Mai 2020
Autor*in
Lukas Hinz
Redaktion
politikorange
Themen
#pressefreiheit20 #Politik
absolutvision-WYd_PkCa1BY-unsplash

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Foto von AbsolutVision auf Unsplash

Poli­ti­ko­range-Reporter Lukas Hinz hat sich im Rahmen des Tages der Pres­se­frei­heit 2020 mit Fragen beschäf­tigt, wie die Presse als vierte Gewalt“ die Politik und Gesell­schaft kontrol­liert.

Die Medien sollen in Demo­kra­tien das Volk infor­mieren, zur Meinungs­bil­dung beitragen und Parti­zi­pa­tion ermög­li­chen. Heißt direkt gesagt: Sie erfüllen die grund­le­genden Funk­tionen für poli­ti­schen Systeme. Oft wird die Presse deshalb als vierte Gewalt“ neben Legis­la­tive, Judi­ka­tive und Exeku­tive bezeichnet. Die bpb (Bundes­zen­trale für poli­ti­sche Bildung) vertritt aller­dings den Stand­punkt, dass eine Gleich­set­zung mit den klas­si­schen drei Staats­ge­walten proble­ma­tisch sei und es strittig ist, inwie­weit die Medien diese Funk­tionen tatsäch­lich erfüllen.

Wie beein­flussen Presse und Medien die Gesell­schaft?

Allge­mein wird oft gesagt, das Medien bestehende Meinungen verstärken, aber selten eine echte Meinungs­ver­än­de­rung in der Gesell­schaft durch die Bericht­erstat­tung statt­findet. Dies liegt vor allem an den mensch­li­chen Ange­wohn­heiten, Medien und Nach­richten zu bevor­zugen, die eher der eigenen Meinung entspre­chen. Oft werden deshalb Medien und Nach­richten, die der eigenen Meinung nicht oder nur wenig entspre­chen, gemieden. Dabei spricht man von einer selek­tiven Medi­enn­nut­zung der Menschen.

Wer über selek­tive Medi­en­nut­zung spricht, muss erstmal diesen Begriff in seine zwei Worte trennen. Selektiv“ und Medi­en­nut­zung“. Wenn man dann ins Wörter­buch schaut, der sieht, dass der Duden zu Selektiv“ sagt: Der Auslese beru­hend“. Zu Medi­en­nut­zung“ findet man dort aller­dings nichts. Wer dann aber auf Wiki­pedia Medi­en­nut­zung“ eingibt, ließt, dass man damit den Gebrauch von Medi­en­an­ge­boten insbe­son­dere der Massen­me­dien meint. Der Begriff ist aller­dings kommu­ni­ka­ti­ons­theo­re­tisch nicht schlüssig, da Medien Träger oder Über­mittler von Infor­ma­tionen darstellen und keine wirt­schaft­li­chen Güter sind, die konsu­miert werden können.

Wie kontrol­liert denn jetzt genau die Presse Politik und Gesell­schaft?

Durch Medien erfahren Politiker*innen zum Teil die Stand­punkte des Volkes. Die Presse wird damit zu einem der Binde­glieder, nach dem persön­li­chen Kontakt zwischen Bürger*innen und Politiker*innen. Aller­dings kann die Presse auch unan­ge­nehm gegen­über den Politiker*innen werden, da die Presse gerne Infor­ma­tionen verbreiten, die Poli­ti­ke­rInnen* gerne geheim gehalten hätten. Deshalb bezeichnet man die Presse auch gerne Wach­hund“ der Demo­kratie. Doch auch Menschen können durch Medien beein­flusst und damit auch kontrol­liert werden. Doch wie machen sie das genau? Klar, durch Wissens­ver­mitt­lung, aktives Agenda-Setting, Framing, Persua­sion und dem Setzen von Hand­lungs­im­pulsen.


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