Nur noch kurz die Welt retten

Datum
27. November 2016
Autor*in
Lisa Pausch und Helene Fuchs
Redaktion
politikorange
Thema
#up2youth 2016

200 junge Menschen mit verschie­denen Ideen und viel­fäl­tigem Enga­ge­ment disku­tieren momentan in Bonn über die Zukunft der Welt und der Vereinten Nationen. Das Ziel: Die Welt retten! Oder zumin­dest ein biss­chen besser machen. Zwei von ihnen sind Ida Mayen­berg, 21 und Studentin der Staats­wis­sen­schaften in Passau und der 18-jährige Abitu­rient Niklas Hupp­mann aus München. Helene Fuchs und Lisa Pausch haben die beiden zum Kaffee getroffen.

Seid ihr Welt­ver­bes­sernde?

Niklas: Kein Welt‑, aber ein Commu­ni­ty­ver­bes­serer, indem ich ein soziales Projekt für die Anden und den Hima­laya gegründet habe. Ich glaube, wenn man durch simple Initia­tive die Kultur vor Ort erhalten kann, verbes­sert man die Welt zumin­dest im Kleinen.

Ida: Ich bin eine realis­ti­sche Idea­listin, im Herzen also ja, aber ich bin auch ein biss­chen pessi­mis­tisch.

Warum?

Ida: Ich glaube, das kommt daher, dass wir als junge Gene­ra­tion viel mehr Möglich­keiten haben zu reisen. Dadurch sehen wir viel mehr Unge­rech­tig­keit in der Welt, die geän­dert werden muss.

Niklas: Ich sehe es sogar noch ein biss­chen krasser: Unsere privi­le­gierte Situa­tion verpflichtet uns dazu, die Welt posi­tiver zu gestalten und für andere Leute zu sorgen.

Und wie genau stellt ihr das an?

Niklas: Ich habe in München die NGO Shades of Love mitge­gründet, zusätz­lich enga­giere ich mich bei Model United Nations. Dort disku­tieren wir mit inter­es­sierten Leuten über welt­po­li­ti­sche Themen. Ich glaube, dieser Austausch ist wichtig, um erfolg­reich die Welt zu verbes­sern.

Ida: Mein Enga­ge­ment ist weniger konkret. Ich habe während meines Frei­wil­li­gen­dienstes bei einer NGO für Menschen­rechte in Bulga­rien gear­beitet, momentan rede ich viel über Themen wie Gender­ge­rech­tig­keit und LGBTIQ. Ich glaube, ich verbes­sere die Welt, indem ich versuche, mein Umfeld zu beein­flussen. Ich beginne Diskus­sionen und zwinge Menschen dazu, sich immer wieder selbst zu hinter­fragen.

Welche Rolle spielt dabei die YouthCon?

Niklas: In erster Linie bietet diese Konfe­renz natür­lich eine riesige Platt­form. Und neben dem Austausch haben wir hier auch Spaß. Ich glaube, wenn man einen gewissen Spaß für solche poli­ti­schen Themen entwi­ckeln kann, führt es dazu, dass man sich inten­siver und lang­fris­tiger damit beschäf­tigt. Das ist eigent­lich das Wich­tigste: Dass man konti­nu­ier­lich sein Leben lang mit neuen Entwick­lungen in Kontakt bleibt.

Ida: Hier lernt man auch unglaub­lich viel. Die UN war in meinem Kopf immer eine riesige, perfekte Blase und ich wollte diese Blase verlieren. Deshalb wollte ich her, um zu sehen, was wirk­lich dahinter steckt: Wie konkret kann die UN tatsäch­lich agieren? Solche Fragen beschäf­tigen mich. Und hier dann Menschen zu treffen, die mit 18 Jahren NGOs gründen, zeigt mir auch: Man soll sich nicht aufhalten lassen von Leuten, die sagen: Komm mal auf den Boden!“ Nein, mann!


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