Minis­te­ri­ums­ge­ti­cker

Datum
07. Dezember 2015
Autor*in
Darline Jonasson
Redaktion
politikorange
Thema
#Jugendforum Stadtentwickliung 2015
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Drei Tage Vorbe­rei­tung. Drei Tage harte Arbeit. Drei Tage kalte Duschen. Die Teilnehmer*innen des achten Jugend­fo­rums Stadt­ent­wick­lung haben hart auf diesen Tag hinge­ar­beitet: Heute werden die Ergeb­nisse endlich dem Bundes­mi­nis­te­rium für Umwelt, Natur­schutz, Bau und Reak­tor­si­cher­heit vorge­stellt. Wir halten euch live auf dem Laufenden.

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Wirkt ganz schön mächtig: Die Teilnehmer*innen des Jugendforums präsentieren heute ihre Ideen im Bundesbauministerium. (Foto: Benedikt Bungarten)

10:00 Uhr: Pünkt­lich beginnt Abtei­lungs­lei­terin Anke Brummer-Kohler mit ein paar einlei­tenden Worten. Das Thema Flücht­linge steht auch bei uns tagtäg­lich auf der Agenda.“, so Brummer-Kohler.

10:07 Uhr: Ich bin Moritz“, Ich bin Niklas“, Ich bin Joschka“… Die Vorstel­lungs­runde leitete Mode­rator Robert souverän ein. Hier sieht es sehr viel­ver­spre­chend aus.

10:15 Uhr: Robert: Ich denke wir haben ganz inter­es­sante Beiträge zur Verbes­se­rung der Flücht­lings­si­tua­tion gesam­melt.“ Der Ablauf soll nun folgen­der­maßen aussehen: Die drei erar­bei­teten Vorträge werden präsen­tiert und hier­nach kann die Diskus­sion beginnen.

10:18 Uhr: Wenn wir in eine andere Stadt ziehen, was wollen wir eigent­lich?“ Zum Thema Unter­brin­gung von Flücht­lingen im Ideal­fall reden nun Niklas und Moritz. Eine Skizze eines Landes mit Dorf­ge­mein­schaften soll den Inte­gra­ti­ons­zirkel“ bild­lich verdeut­li­chen.

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Niklas kann nicht nur Flüchtlingsunterkünfte visualisieren, sondern auch lebhaft argumentieren. (Foto: Benedikt Bungarten)

10:24 Uhr: Ein Modell einer stil­echten“ Contai­ner­un­ter­kunft hat Niklas für die Präsen­ta­tion gebas­telt. Note eins für Medi­en­nut­zung von mir.

10:25 Uhr: Kleine Ände­rung: Eins plus mit Stern­chen. Die roten Zettel, die Niklas gerade Rich­tung Wand beför­derte sind nun zu digi­ta­li­sieren Veran­schau­li­chungen von Unter­künften geworden: Ihrer Meinung nach sind viele kleine Räume besser geeignet zur Inte­gra­tion geeignet als große Massen­un­ter­künfte.

10:26 Uhr: Ist das der Raum in dem sich nur Flücht­linge, oder auch die heimi­sche Bevöl­ke­rung treffen?“, fragt Frau Brummer-Kohler bezüg­lich des Konzepts eines Inte­gra­ti­ons­zir­kels nach. Vor allem ein Austausch­punkt soll er sein.“, erklären die Refe­renten. Die erste Präsen­ta­tion ist vorbei. Käff­chen für Herrn Gerhardt.

10:31 Uhr: Der Bayer Basti und der Berliner Konstantin wurden von ihrer Gruppe auser­wählt um die Ideen von Work­shop­gruppe zwei zu präsen­tieren. Wir erin­nern uns: Hier ging es um das Ehrenamt.

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Geblendet von seiner Vision - Oder doch vom Beamer? (Foto: Benedikt Bungarten)

10:33 Uhr: Kleines tech­ni­sches Problem. Power­point schneidet Teile der Präsen­ta­tion ab. Kein Problem, die beiden können impro­vi­sieren. Wir sollten Kontakte schaffen, Anlauf­punkte bieten, eine zentrale Koor­di­nie­rungs­stelle einrichten.“, fordern Basti und Konstantin.

10:38 Uhr: Gruppe zwei stellt nun ihre Idee der Connec­tion-Center“ vor. Die Abtei­lungs­lei­terin nickt schon einmal zustim­mend. Um es mal für alle Nicht-Englischsprecher*innen (immer dieses Gegen­dere..) zu erklären: Es sollen mobile Begeg­nungs­räume geschaffen werden, in welchen Geflüch­tete und Einhei­mi­sche aufein­ander treffen können. Inte­gra­tive Projekte, Aktionen und Veran­stal­tungen sollen diese Begeg­nung unter­stützen.

10:48 Uhr: Wie wäre es denn mit ermä­ßigten Tickets für Geflüch­tete?“ Joschka und Marina aus Work­shop­gruppe drei sind nun mitten in ihrer Präsen­ta­tion zur Inte­gra­tion von Geflüch­teten. Marina erklärt, was ihrer Meinung nach die heutigen Probleme bei der Inte­gra­tion sind und wie man diese lösen kann: Beispiels­weise durch verständ­li­cheres Deutsch um büro­kra­ti­sche Prozesse abzu­kürzen, oder durch inte­gra­tive Projekte, die den Geflüch­teten beim Erlernen der deut­schen Sprache helfen sollen.

10:54 Uhr: Eine Nach­frage gibt es an Gruppe drei: Wie war das nochmal mit den Sport-Gutscheinen gemeint?“ Marina und Joschka ist es wichtig, zu betonen, welche Inte­gra­ti­ons­kraft sie dem Sport zuge­stehen. Aber häufig haben die Geflüch­teten, wenn sie zum Fußball­verein kommen, keine Schuhe oder einfach keine Sport­hose“, stellt Marina fest. Es gibt also genü­gend Chancen für Kontakte. Wenn es jedoch an Grund­le­gendem fehlt, hilft es den Geflüch­teten nicht in ihrem Alltag: Da sollte man doch eigent­lich leicht Unter­stüt­zung leisten können.“

11:00 Uhr: Mode­rator Robert eröffnet die Diskus­sion seitens der Forums­teil­nehmer. Anke Brummer-Kohler nutzt die Chance, kurz über die bishe­rigen Erfah­rungen des Bundes­mi­nis­te­riums zum Thema Geflüch­tete“ zu berichten.

11:09 Uhr: Volker Gerhardt vom Minis­te­rium hat großes Lob ausge­packt: Ich bin erstaunt, welch hohes Niveau eure Beiträge haben.“

11:12 Uhr: Leider sind die Verwal­tungen nicht immer koope­ra­ti­ons­be­reit. Es liegt nicht immer an den Initia­tiven. Die Verwal­tungen sollen lernen, dass die Initia­tiven auch entlasten.“, fasst Herr Gerhardt ein offenbar brisantes Thema für die Diskus­sion zusammen.

11:15 Uhr: Die Diskus­sion läuft gerade thema­tisch Rich­tung Ehrenamt. Diskus­si­ons­be­darf besteht vor allem bei der Diffe­renz zwischen Ehren- und Hauptamt. Basti aus Gruppe zwei hat sein Exper­ten­wissen auch schon mit einge­bracht.

11:19 Uhr: Wir sind manchmal echt fiese Gewohn­heits­tiere.“ Niklas versucht die Diskus­sion in eine andere Rich­tung zu leiten und plädiert auf eine Verein­fa­chung von Prozessen.

11:20 Uhr: Halt Stopp! Basti meldet sich wieder zu Wort: Um noch einmal auf das Thema Ehrenamt zurück zu kommen…“ Er bedauert vor allem, dass feste Stellen nur für quali­fi­zierte Sozialpädagog*innen ausge­schrieben wären. Viele der Jugend­liche arbeiten frei­willig für verschie­denste Initia­tiven (poli­ti­ko­range berich­tete). Sie wünschen sich eine größere Wert­schät­zung und Aner­ken­nung von ehren­amt­li­cher Arbeit.

11:24 Uhr: Auf Nach­frage von Anja Röding, eben­falls Minis­te­ri­ums­mit­ar­bei­terin, erzählen die Teilnehmer*innen nun von ihren persön­li­chen Erfah­rungen mit Rassismus.

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Frau Brummer-Kohler beteiligte sich aktiv an der Diskussion. Herr Volker Gerhardt hingegen ist ganz in seine Notizen vertieft. (Foto: Benedikt Bungarten)

11:29 Uhr: Anke Brummer-Kohler meldet sich wieder zu Wort. Sie wünscht sich, dass ein Umgang der Bürger*innen mit geflüch­teten Menschen auch über die Unter­brin­gung hinaus geht. Viel­schich­tig­keit und Trans­pa­renz seien zwei wich­tige Punkte, um die Menschen in Deutsch­land zu inte­grieren.

11:36 Uhr: Themen­wechsel: Jetzt geht es um die Rolle der Medien. Talk­shows beleuchten, so Gerhardt, kaum das große Ausmaß der vielen Initia­tiven. Inter­es­santer Einwand. Niklas vermutet, dass die Verkaufs­zahlen von einzelnen Zeitungen Auslöser der größ­ten­teils einsei­tigen, nega­tiven Bericht­erstat­tung sein könnten.

11:40 Uhr: Ist das nicht sehr verall­ge­mei­nert?“ Inga Dreyer von der Jugend­presse vertei­digt“ die Seite der Journalist*innen. Sie hat den Eindruck, dass sehr viel über Enga­ge­ments und Initia­tiven berichtet wird.

11:44 Uhr: Archi­tek­tur­stu­dent Geor­gios hat den passenden Zeit­punkt für einen weiteren Themen­wechsel erwischt. Er möchte die Meinung des Minis­te­riums zur Idee der kleinen Unter­künfte erfahren. Wie poli­ti­ko­range seit dem Work­shop am Samstag weiß, sind die großen Massen­un­ter­künfte für Geflüch­tete dem 8. Jugend­forum Stadt­ent­wick­lung ein Dorn im Auge.

11:47 Uhr: Die Abtei­lungs­lei­terin glaubt, dass viele Ideen, die die Teilnehmer*innen vorge­stellt haben, eine Chance auf Umset­zung haben. Zumin­dest werden sie sicher­lich in die weiteren Diskus­sionen des Minis­te­riums einfließen.

11:54 Uhr: Dass viele Prozesse noch nicht zu Ende gedacht sind und Einiges schneller ablaufen muss, geben die Ministeriumsmitarbeiter*innen zu.

11:58 Uhr: Andreas Kapphan vom Minis­te­rium lobte auch die Vorstel­lungen der Teilnehmer*innen des Jugend­fo­rums, übte jedoch auch Kritik. Er wirft beispiels­weise in den Raum, dass es auch Sachen gibt, die Geflüch­tete nur mit Geflüch­teten bespre­chen können.

12:01 Uhr: Gerade wurde die Frage in den Raum geworfen, ob die Thematik des Klima­schutzes unter dem Aspekt der Geflüch­teten unter­geht. Welche Bedeu­tung können Umwelt­an­ge­le­gen­heiten haben? Oder haben die Geflüch­teten nicht genug andere Schwie­rig­keiten? In der Diskus­sion zeigt sich, dass es auch den Teilnehmer*innen schwer fällt, sich für eine Seite zu entscheiden.

12:13 Uhr: Ich habe mal eine Stunde lang mit einem Kind darüber disku­tiert, dass man eine Plas­tik­tüte nicht in die Natur wirft und habe die Diskus­sion nicht gewonnen.“ Niklas sagt, dass diese Einsicht von selbst kommen muss. Die Abtei­lungs­lei­terin stimmt dieser Aussage zu und betont bei ihrer Abschieds­rede“ auch noch einmal, dass sicher auch der Klima­schutz wichtig ist.

12:20 Uhr: Kleiner Imbiss oder weiter unter­halten? Die Entschei­dung fällt auf eine Kombi­na­tion von beidem. Ich hoffe wir sehen uns beim nächsten Jugend­forum wieder.“, schließt Frau Brummer-Kohler diesen inter­es­santen Vormittag im Bundes­bau­mi­nis­te­rium, bei dem bestimmt alle Betei­ligten neue Erkennt­nisse gewonnen haben.


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