Land in Sicht – Jugend auf dem Land

Datum
15. Mai 2023
Autor*in
Franziska Bernhard
Redaktion
politikorange
Themen
#JPT23 #Politik
Jugendpresse Deutschland e. V. / Moritz Heck

Jugendpresse Deutschland e. V. / Moritz Heck

by Moritz Heck
Junge Menschen auf dem Land werden oft vergessen, doch Probleme gibt es viele und sie sind indi­vi­duell und sehr viel­fältig. Die Jugend­Po­li­tik­Tage 2023 in Berlin wollen das ändern.

Junge Menschen auf dem Land werden oft vergessen, doch Probleme gibt es viele und sie sind indi­vi­duell und sehr viel­fältig. Daher ist es wichtig, möglichst vielen von ihnen eine Stimme zu geben. Die Jugend­Po­li­tik­Tage 2023 in Berlin wollen dazu beitragen, eine der AGs setzt sich ausschließ­lich mit den Belangen junger Menschen auf dem Land ausein­ander.

Jugendpresse Deutschland e. V. / Moritz Heck

Teilnehmende der AG. Foto: Jugendpresse Deutschland e. V. / Moritz Heck

Mit dabei sind 19 Jugend­liche und junge Erwach­sene aus ganz Deutsch­land, die in Dörfern und kleinen, struk­tur­schwa­chen Gemeinden aufge­wachsen sind. Sie hoffen darauf, dass sich etwas ändert, denn sie sind sich einig: es passiert zu wenig, die Politiker*innen in Berlin machen haupt­säch­lich Politik für die Stadt und nicht fürs Land.

Dies spie­gelt sich auch in den Wahl­er­geb­nissen wider. Während das Land eher konser­vativ wählt, fallen die Ergeb­nisse in der Stadt tenden­ziell links-grün aus. Viele Menschen auf dem Land fühlen sich vergessen und wenden sich von der Politik ab. Fake News und Poli­tik­ver­dros­sen­heit wachsen vor allem in den stark länd­lich geprägten Struk­turen Ostdeutsch­lands.

Am Anfang der ersten AG Sitzung entsteht leider sehr schnell der Eindruck, dass die AG dieses Problem nicht ändert und gebüh­rend ernst nimmt. Einer der Teil­neh­menden, der vor vier Jahren bereits Teil der JPT war, merkt bereits zu Beginn an, dass kein einziger Vorschlag der AG aus 2019 mit in die Jugend­stra­tegie aufge­nommen wurde und diese eher von Menschen entwi­ckelt wurde, die sich mit diesem Problem zu wenig auskennen. Dieser anfäng­liche Eindruck ändert sich jedoch im weiteren Verlauf der AG.

Nach einer kurzen Einfüh­rung, rund um den Ablauf der AG, folgt ein Input des Refe­renten Dr. Klaus Heider, Abtei­lungs­leiter im Bundes­mi­nis­te­rium für Ernäh­rung und Land­wirt­schaft und zuständig für Länd­liche Entwick­lung und Digi­tale Inno­va­tion. Dieser Input wird schnell zu einer reinen Frage­runde. Haupt­säch­lich geht es um Fragen zu Mobi­lität, Energie und Förder­pro­grammen und sowie um die Frage, wie der Austausch unter den Regionen verbes­sert werden kann. An dem starken Inter­esse und den vielen Fragen merkt man, wie viele indi­vi­du­elle Probleme die jungen Leute beschäf­tigen und das es sehr schwer ist, dafür konkrete Lösungen zu finden. Der rege Austausch gefällt allen aber dennoch sehr gut, da sich die Teil­neh­menden endlich einmal Gehör verschaffen können.

Im weiteren Verlauf der AG können die Teil­neh­menden viel mitein­ander agieren und ihre Forde­rungen sowie Wünsche einbringen. Sie disku­tieren über die Themen­be­reiche Mobi­lität und Digi­tales, Enga­ge­ment und Demo­kratie sowie Entwick­lung und Zukunft. Zur Verbes­se­rung dieser Bereiche wünschen sie sich Maßnahmen für eine bessere Mobi­lität, einen Ausbau der Jugend­ar­beit und Projekte zur Demo­kra­tie­för­de­rung. Der Austausch unter­ein­ander ist ein Erfolg, wie viele finden.

Ihre Forde­rungen umfassen unter anderem eine bundes­po­li­ti­sche Veran­stal­tung zur Land­ent­wick­lung mit dem Fokus auf Kinder und Jugend­liche, sowie Jugend­Po­li­tik­Tage auch auf Landes­ebene. Die Teil­neh­menden hoffen nun, dass ihre Forde­rungen gehört werden und die Politik, also vor allem das Bundes­mi­nis­te­rium für Ernäh­rung und Land­wirt­schaft und das Bundes­mi­nis­te­rium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Forde­rungen nicht alle in einer Schub­lade verschwinden lassen.

Jedoch sind sie sich einig: es bleibt weiterhin wichtig, sich für die Jugend auf dem Land einzu­setzen, sodass die Bundes­po­litik ihre Belange nicht vergisst, sie hoffen darauf, sich auch in Zukunft Gehör verschaffen zu können. Fürs Erste gehen die Teil­neh­menden mit einem posi­tiven Gefühl nach Hause und freuen sich, dass ihnen zuge­hört wurde.


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