Junge Menschen im Bundestag sind die Ausnahme 

Datum
04. November 2023
Autor*in
Alessandro Mustazzu
Redaktion
politikorange
Themen
#Politik #JMWS23
JMWS 2023

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Jugendpresse Deutschland/Moritz Heck
Keine Partei im Deut­schen Bundestag hat einen Alters­durch­schnitt von unter 40 Jahren. 

Der Deut­sche Bundestag soll ein Quer­schnitt der Gesell­schaft sein. Aller­dings sind junge Menschen deut­lich unter­re­prä­sen­tiert – und es gibt große Unter­schiede zwischen den einzelnen Frak­tionen. 

Die Bundes­tags­ab­ge­ord­nete Emilia Fester von den Grünen hört im Gespräch mit Jugend­li­chen zu. Foto: Moritz Heck

Viele junge Menschen wollen sich poli­tisch enga­gieren und treten einer Partei bei. Aller­dings gibt es zwischen den Parteien große Unter­schiede, wenn man auf die Betei­li­gung von Jugend­li­chen guckt. Das Durch­schnitts­alter unter den Mitglie­dern der Parteien ist höher als das der Bundes­tags­frak­tionen. Zum Beispiel sind die Partei­mit­glieder der CDU im Durch­schnitt 61 Jahre alt, der Durch­schnitt der CDU/CSU-Frak­tion im Bundestag liegt 12 Jahre darunter. 

Beim Vergleich der einzelnen Bundes­tags­frak­tionen fällt auf, dass keine Frak­tion einen Alters­durch­schnitt von unter 40 Jahren hat. Die Grünen haben mit 42,5 Jahren das nied­rigste Durch­schnitts­alter der Bundes­tags­frak­tionen und mit 51,3 Jahren hat die AfD-Frak­tion den höchsten Alters­durch­schnitt. 

Die Grünen stellen nicht nur die im Schnitt jüngste Bundes­tags­frak­tion, sondern haben auch den größten Anteil an Mitglie­dern unter 30 Jahren. Als Gründe dafür sieht Emilia Fester unter anderem, dass die Themen, welche von den Grünen bespielt werden, Themen für junge Leute sind“. Fester sitzt seit 2021 für die Grünen im Bundestag, damals war sie dort frak­ti­ons­über­grei­fend die jüngste Abge­ord­nete. 

Durch Fridays for Future wurden viele junge Menschen poli­ti­siert und die Grünen sind eben die Partei, die am meisten mit Klima­schutz asso­zi­iert wird“, sagt die 25-Jährige. Einen weiteren Grund sieht sie im Kreis­lauf der Grünen“, wie sie es nennt. Demnach machten junge Partei­mit­glieder Politik für Jugend­liche und würden dabei die Themen bespielen, die auch junge Leute inter­es­sieren“. 

Der 61-jährige Dr. Klaus Wiener von der CDU/CSU-Bundes­tags­frak­tion sieht bei den Grünen und anderen Parteien wenig, wovon die CDU lernen könnte”. Einzig beim Umgang mit den Sozialen Medien und bei der Sprache sieht er Poten­tial, um mehr junge Menschen errei­chen zu können: Die Sprache sollte bei jungen Leuten ankommen”, sagt er. Bei den poli­ti­schen Inhalten sieht er aller­dings keine Partei, die man kopieren könnte, um bei jungen Menschen zu punkten”. 

Einen weiteren Grund, weshalb die CDU den geringsten Anteil an Mitglie­dern unter 30 Jahren hat, ist laut Wiener der Wandel der Lebens­si­tua­tion. Da viele Personen unter 30 noch nicht gear­beitet hätten, wissen sie noch nicht, wie schwer es doch ist, Geld zu verdienen”. Wiener sagt, dass ihm soziale Gerech­tig­keit wichtig sei. Aber die Dinge müssen auch erar­beitet und erwirt­schaftet werden”, und an diesem Punkt nähere man sich der CDU an. 

Der Autor ist Mitglied bei den Jusos, der Jugend­or­ga­ni­sa­tion der SPD. 


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