Getarnte Lügen – Jugend­liche disku­tieren über Fake News

Datum
13. Mai 2023
Autor*in
Anton Grosse
Redaktion
politikorange
Themen
#JPT23 #Medien
AG Medien JugendPolitikTage 2023

AG Medien JugendPolitikTage 2023

by Moritz Heck
Internet ist unser Medium” – eine Kern­aus­sage der Medien-AG der Jugend­Po­li­tik­Tage. Unter der Leit­frage Wie kommt es zu Fake News” stellt sich die AG in einer teils sehr impul­siven Diskus­sion den Abgründen der Infor­ma­ti­ons­be­schaf­fung. 

Internet ist unser Medium” – eine Kern­aus­sage der Medien-AG Wem gehört das Internet? Junge User*innen zwischen digi­taler Frei­heit, Algo­rithmen und (staat­li­cher) Kontrolle“ . Unter der Leit­frage Wie kommt es zu Fake News” stellt sich die AG in einer teils sehr impul­siven Diskus­sion den Abgründen der Infor­ma­ti­ons­be­schaf­fung. 

AG Medien JugendPolitikTage 2023

Foto: Jugendpresse Deutschland e.V./ Moritz Heck

Eine Bühne hat die Leit­frage direkt nach dem Einstieg erhalten: Drei Gruppen erar­beiten erste Punkte zu verschie­denen Schwer­punkten, eine der Gruppen thema­ti­siert dabei direkt das Thema Fake News. Kaum wurde die Leit­frage von AG-Leiter Linus Walter in den Raum geworfen, da waren schon aufge­regt sämt­liche Hände in der Luft. Einige Zwischen­rufe konnten auch direkt vermuten lassen, dass Fake News wohl ein wirk­li­ches Problem für die Jugend ist, dabei hatte die Diskus­sion noch nicht einmal richtig begonnen. 

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Erste Vermu­tungen zur Entste­hung von Fake News waren dabei, dass Anony­mität eine wich­tige Rolle spielt. Beson­ders im Jour­na­lismus sei eine unab­hän­gige und geschützte Bericht­erstat­tung teils nur durch Anony­mität erreichbar, um unab­hän­gige Berichte und die Sicher­heit der Journalist*innen zu gewähr­leisten. Dem Miss­brauch durch unse­riöse und kontro­verse Personen ist dabei schwer zu verhin­dern. Dabei tritt das Problem auch in der Bericht­erstat­tung selbst auf. Ganze Zeitungen spezia­li­sieren sich rein auf Click­bait-Artikel, in extremen Fällen über­wiegt dort der Werbe­block die Infor­ma­tionen. 

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Teilnehmer*innen bei einer Diskussion auf einem Balkon des Landwirtschaftsministerium. Foto: Jugendpresse Deutschland e. V. / Moritz Heck

Das letzte ange­spro­chene Probleme sei das Recht auf freie Meinungs­äu­ße­rung. Dabei werde insbe­son­dere in popu­lis­ti­schen Kreisen die eigene Meinung als Fakt verbreitet, wirk­liche Fakten geraten in den Hinter­grund. Jedoch stellte sich spätes­tens bei der Suche nach einem ersten Lösungs­ver­such die Frage, wer über­haupt entscheidet, ab wann ein Fakt gültig ist, und ab wann als falsch dekla­riert wird. So wäre ein erster Lösungs­ver­such, dass eine zentrale Instanz sämt­liche Infor­ma­tionen vor Veröf­fent­li­chung über­prüft. Neben der Frage, welche Orga­ni­sa­tion diese Aufgabe über­nehmen sollen, kamen direkt Bedenken zu Tage. Wer verhin­dert den Miss­brauch der Infor­ma­ti­ons­ho­heit dieser zentralen Instanz? Sollen KIs diese Aufgabe über­nehmen oder gilt dies schon als Upload­filter? Umso länger disku­tiert wird, umso mehr wird klar, dass dieser Lösungsweg wohl nicht geeignet ist. 

Wir sind der Schlüssel zum Erfolg!

Der Gedanke setzt sich durch, dass das Problem selbst sehr schwer gelöst werden kann, die Konsu­mie­renden von Medien sollen verstärkt selbst eine Medi­en­kom­pe­tenz antrai­niert bekommen, in der Bekämp­fung von Fake News solle es zu einer Schwer­punkt­ver­la­ge­rung kommen. 

Dabei sieht die Gruppe beson­ders die Schule im Fokus, Schule soll Kompe­tenzen vermit­teln” und kriti­sches Denken braucht man überall” waren dabei Zitate mit großer Zustim­mung in der AG. Die Gesell­schaft müsse das Risiko eingehen, der Mehr­heit das Vertrauen auszu­spre­chen, kompe­tent und sorge­fältig ihren Medi­en­um­gang selbst zu reflek­tieren. Durch schu­li­sche Förde­rungen und even­tuell einem Fakten­team bei schwer­wie­gen­deren Diskus­sionen über den Wahr­heits­ge­halt von Nach­richten, soll es in Zukunft erschwert werden, Fake News zu verbreiten. Gegen Ende der Diskus­sion wurde zudem die themen­be­zo­gene Vermu­tung geteilt, dass Fake News beson­ders durch digi­tale Medien besser verbreitet werden. Online könne viel einfa­cher und schneller Infor­ma­tionen verbreitet werden. Das hat natür­lich sehr viele Vorteile, jedoch sollte bedacht werden, dass hinter Print Medien bis zur Veröf­fent­li­chung viel mehr Aufwand steckt, die soge­nannten Gate Keeper” sorgen für einen gewissen Stan­dard an Qualität. 

Somit empfiehlt sich als erstes Teil­ergebnis des Tages, dass even­tuell einmal mehr zur klas­si­schen Zeitung gegriffen wird, wenn man mehr Sicher­heit erwarten möchte und gerade nicht die Zeit oder das Know-How für einen schnellen Medi­en­konsum hat.


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