Wie lässt sich Massen­tier­hal­tung verhin­dern?

Datum
14. Januar 2019
Autor*in
Greta Barz
Redaktion
politikorange
Thema
#EPjugendforum 2019
Kühe

Kühe

Kühe in der freien Natur (Foto: Clara Eichner)

Der Umwelt­aus­schuss auf dem #EPju­gend­forum in Kiel hat sich mit Massen­tier­hal­tung beschäf­tigt. Es wurde viel disku­tiert: Die Schü­le­rinnen und Schüler haben Probleme deut­lich gemacht und dafür Lösungen gesucht. Am Ende haben sie sich auf zwei Lösungs­vor­schläge fokus­siert, die sie im Plenar­saal vorge­tragen und zur Abstim­mung gebracht haben. Greta Barz hat den Prozess begleitet. 

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Linas und Leonie bei ihrer Rede gegen Massentierhaltung im Plenarsaal. Foto: Maxi Köhler

Anfangs wurde die große Gruppe des Umwelt­aus­schusses in mehrere kleine Gruppen aufge­teilt. Eine der kleinen Gruppen sollte das Thema Massen­tier­hal­tung bespre­chen. Die Schü­le­rinnen und Schüler fanden Probleme und disku­tierten viel, welche Lösungen es dafür gibt. Die Probleme sind ziem­lich offen­sicht­lich, wie zum Beispiel der wenige Platz, den die Tiere zum leben haben. Ein weiteres Problem sind die Medi­ka­mente, die die Tiere unters Essen gemischt bekommen und die schluss­end­lich auf unserem Teller landen.

Später fanden sich die Gruppen wieder zu einer großen Gruppe zusammen. Sie trugen ihre Ergeb­nisse vor und disku­tierten darüber. Großen Diskus­si­ons­be­darf gab es bei der Defi­ni­tion des Wortes Massen­tier­hal­tung. Dabei ginge es nicht um die Masse der Tiere, sondern darum, wie viel Platz ein Tier hat.

Auch die unter­schied­li­chen Lösungs­an­sätze wurden kontro­vers disku­tiert. Eine Gruppe wollte anstatt Steuern auf Fleisch aus Massen­tier­hal­tung zu erheben, Subven­tionen für Biobauern einführen. Bei diesem Plan kam die Frage auf, wie man diese beiden Kate­go­rien diffe­ren­zieren könne. Ein anderer Lösungs­vor­schlag war das Verbot von manchen Tier­hal­tungs­arten, wobei aber manche Haltungs­arten“ von den Ausschuss­mit­glie­dern nicht weiter defi­niert wurden. Weiter ging es darum, den Trans­port zu verbes­sern. Die Tiere bekämen teil­weise nicht einmal etwas zu trinken oder zu essen. Was aber dann von den meisten als am wich­tigsten empfunden wurde, war die Aufklä­rung der Käufer und Konsu­menten. Ein Vorschlag dazu war es, abschre­ckende Bilder auf den Verpa­ckungen des Flei­sches aus Massen­tier­hal­tung zu drucken.

Die Ausschuss­mit­glieder des Umwelt­aus­schusses beschränkten sich schließ­lich auf den Trans­port der Tiere und die Aufklä­rung der Konsu­menten, womit sie sich noch weiter beschäf­tigten und schluss­end­lich eine Rede dazu verfassten. Sie beschlossen, dass Linas Kyklus und Leonie Dobro­wolny, beide aus Flens­burg, die Rede im Plenar­saal den anderen Teil­neh­menden vorstellen sollten.

Im Plenar­saal

Linas trug zuerst die gefun­denen Probleme und ihre Maßnahme zum verbes­serten Trans­port vor. Dass die Tiere zu Trinken und Essen bekommen und außerdem Pausen auf der Fahrt einge­legt werden sollten. Nach ihm brachte Leonie den Vorschlag für die Aufklä­rung der Konsu­menten ein und nannte als Beispiel abschre­ckende Bildern auf den Verpa­ckungen. Viele der Jugend­li­chen aus den anderen Ausschüssen hatten Fragen und Kommen­tare. Ein schwer­wie­gendes Argu­ment gegen abschre­ckende Bilder auf den Verpa­ckungen war, dass kleine Kinder diese als verstö­rend empfinden könnten. Die beiden Redner stellten sich souverän allen Fragen und vertei­digten ihre Vorschläge hart­nä­ckig.

Das Ergebnis

Bei der Abstim­mung wurden die beiden Vorschläge getrennt vonein­ander abge­stimmt. Die Ergeb­nisse waren sehr eindeutig. Der Trans­port-Vorschlag wurde mit 70 Ja- und mit neun Nein-Stimmen ange­nommen. Dabei gab es zwölf Enthal­tungen. Der Vorschlag zur Abschre­ckung mit Bildern wurde abge­lehnt – es gab ledig­lich 13 Ja-Stimmen bei 57 Nein-Stimmen und 17 Enthal­tungen.


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