Von der Schule in den Landtag – und dann gleich ans Redner­pult: Ein Erleb­nis­be­richt

Datum
05. Mai 2018
Autor*in
Eva Haake
Redaktion
politikorange
Thema
#EPjugendforum 2019
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Laura während ihrer Rede vor den anderen Schülerinnen und Schülern. Foto: Timon Meisner

Beim Euro­päi­schen Jugend­forum im Hessi­schen Landtag in Wies­baden behan­deln Schü­le­rInnen verschie­dene poli­ti­sche Themen mit euro­päi­scher Dimen­sion. Weil nicht alle Schü­le­rinnen und Schüler in allen Ausschüssen sein können, gibt es Redner, die die zuvor erar­bei­teten Thesen präsen­tieren. Doch wie fühlt es sich an wenn man den Stress und Druck aushalten muss um eine souve­räne Rede abzu­lie­fern? Eva Haake hat Laura Klaeser den Tag über begleitet.

Die Themen könnten auf dem #EPju­gend­forum in Wies­baden diverser kaum sein: Ernäh­rung, Umwelt und Handel – aber wie wird man zur Expertin oder zum Experten in nur einem Tag? In den Ausschüssen wurden Probleme und Lösungs­vor­schläge disku­tiert, aber wer über­nimmt das Vortragen? Pro Themen­gruppe gibt es zwei Personen, die am Redner­pult die Ansätze präsen­tieren. Im Handels­aus­schuss wird Laura Klaeser vorbringen, wie klei­nere Unter­nehmen durch die EU mehr unter­stützt werden sollen – wie also Handels­po­litik nicht nur zum Vorteil der Groß­un­ter­nehmen ausfallen kann. Sie hatte sich schon davor dazu bereit erklärt und wird auch jetzt von ihrer Gruppe kräftig unter­stützt, dies zu reali­sieren. Als sie die Versi­che­rung von ihren Grup­pen­mit­glie­dern hat, dass diese ihr helfen die Rede zu schreiben, ist sie über­zeugt: Sie beschreibt die momentan exis­tie­renden Probleme durch Mono­pole, während ihr Rede­partner mögliche Lösungs­an­sätze für kleine Unter­nehmen behan­delt. Beide Redner gehen in klei­neren Gruppen daran, ihre Rede auszu­for­mu­lieren. Was soll ich über­haupt sagen?“, wie struk­tu­riere ich die Rede?“, ist sich Laura etwas unsi­cher, doch ihre Team­kol­legen unter­stützen sie tatkräftig.
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Laura berichtet Eva von von ihren Erfahrungen als Rednerin auf dem #EPjugendforum in Wiesbaden. Foto: Jonas Gebauer.

Zwischen­drin kommt die Unsi­cher­heit beim Schreiben noch häufiger durch, aber sie ebbt auch wieder ab. Aber da ist auch noch der Zeit­druck, da die Rede pünkt­lich zur Euro­pa­de­batte um 14 Uhr fertig sein muss – sogar mit promi­nenten Zuhö­rern: Abge­ord­nete aus dem Land‑, Bundestag und dem Euro­pa­par­la­ment werden sich die Vorschläge anhören und Rück­mel­dung geben. Kurz bevor es in den Plenar­saal geht wird die Rede noch einmal schnell vorge­lesen – ohne Beto­nung, Pausen und rheto­ri­sche Kniffe. Dann wird es so langsam Ernst. Zuerst ist der Ausschuss zum Thema Umwelt an der Reihe, dann steht Lauras Thema Handel“ auf der Tages­ord­nung. Während sie den anderen zuhört, wird sie noch einmal nervös: Die sind voll gut – das schaff ich nicht“, sagt sie mir und ich spüre ihre Aufre­gung. Schnell ändert sie deshalb noch die Begrü­ßung in ihrer Rede. Dann ist es so weit: Der Handels­aus­schuss wird nun zum Redner­pult gebeten und auch Lauras wird aufge­rufen. Sie steht auf und geht nach vorn. Da sie den Teil der Probleme vorstellt, ist sie als erste dran mit Reden. Laura spricht mit lauter, klarer Stimme und mit einer Geschwin­dig­keit, bei der es leicht ist, gut zuzu­hören. Man merkt ihre leichte Aufre­gung nur daran, dass sie sich öfter durch die Haare streicht. Nachdem ihr Partner auch die Lösungen für die von ihr genannten Probleme vorge­stellt hat, beant­worten die beiden noch Fragen. Sie ist erleich­tert als sie zurück zu ihrem Platz kommt, aber auch zufrieden mit ihrer Leis­tung. Es ist gut gelaufen und ich hoffe, dass sich mehr Leute mit dem Thema beschäf­tigen“, sagt sie.

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