So klappt Verschlüs­se­lung auch bei dir

Datum
13. Juni 2015
Autor*in
Malte Worat
Redaktion
politikorange
Thema
#JMWS15
Schluessel_Christian-Schnettelker_flickr_CC-BY-2-0_1

Schluessel_Christian-Schnettelker_flickr_CC-BY-2-0_1

Wer vertrau­liche Infor­ma­tionen per E‑Mail verschi­cken möchte, ist auf eine funk­tio­nie­rende Verschlüs­se­lung ange­wiesen. Wir erklären, wie man seine E‑Mails vor dem Zugriff der Geheim­dienste sichert.

Schluessel_Christian-Schnettelker_flickr_CC-BY-2-0

Hilft bei Türen, aber leider nicht bei Mails (Foto: Christian Schnettelker, flickr.com, CC-BY 2.0)

Verschlüs­se­lung am PC

Voraus­set­zung: PC/​Mac mit Thun­der­bird

Um E‑Mails mit Thun­der­bird zu verschlüs­seln, kann man das Plug-in Enig­mail instal­lieren. Nach dem Start der Einrich­tung folgt man den Anwei­sungen des Programms, gibt eine Pass­phrase – also ein Kenn­wort für sein Schlüs­sel­paar – ein und gene­riert dieses danach. Das Gene­rieren dauert einige Zeit, da es sehr rechen­in­tensiv ist. In der Schlüs­sel­ver­wal­tung findet sich zunächst nur der eigene Schlüssel. Wenn man den öffent­li­chen Schlüssel seines Gegen­übers erhält, impor­tiert man diesen in die Schlüs­sel­ver­wal­tung. Wichtig ist, dass das Gegen­über eben­falls die Verschlüs­se­lungs­soft­ware instal­liert hat. Ansonsten ist eine verschlüs­selte Kommu­ni­ka­tion nicht möglich.

Wie funk­tio­niert das über­haupt?

Die E‑Mail-Verschlüs­se­lung mit Enig­mail beruht auf dem Konzept der asym­me­tri­schen Verschlüs­se­lung. Das heißt, dass es getrennte Schlüssel zum Ver- bzw. Entschlüs­seln der Nach­richt gibt, wobei der Schlüssel zum Entschlüs­seln nur dem Empfänger bekannt ist. Dieser Schlüssel wird privater Schlüssel genannt. Das Gegen­stück dazu, der öffent­liche Schlüssel, muss dem Sender bekannt sein, da die Nach­richt damit verschlüs­selt wird. Es muss also ein Austausch der öffent­li­chen Schlüssel erfolgen. Dies kann auch per unver­schlüs­selter E‑Mail geschehen.

Wenn die öffent­li­chen Schlüssel ausge­tauscht sind, wird beim Verschlüs­seln der öffent­liche Schlüssel des Empfän­gers ausge­wählt. Beim Erhalt der Nach­richt muss der Empfänger sein Schlüs­sel­pass­wort eingeben, woraufhin der Text mit dem eigenen privaten Schlüssel entschlüs­selt wird. Die Entwickler des Projekts haben ein auto­ma­ti­sches Antwort­system einge­richtet, das hilft, die Funk­tion der Verschlüs­se­lung zu über­prüfen.

Ein Beispiel: Du schreibst eine E‑Mail an adele@​gnupp.​de, in der du deinen öffent­li­chen Schlüssel anhängst. Nach einiger Zeit antwortet der Server mit seinem Schlüssel im Anhang. Wenn man diesen in sein System aufnimmt, kann man mit dem Bot verschlüs­selt kommu­ni­zieren. Nach demselben Prinzip kann man auch anderen Menschen verschlüs­selte E‑Mails schreiben.

Verschlüs­seln mit dem Smart­phone

Voraus­set­zung: Android-Smart­phone mit K‑9 Mail und der App APG

Das Prinzip der Verschlüs­se­lung auf Smart­phones unter­scheidet sich kaum von dem auf PCs. Die Einrich­tung erfolgt ebenso intuitiv. Die Erstel­lung eines Schlüs­sel­paares ist auch hier der wich­tigste Punkt. Hat man für sein E‑Mail-Konto bereits ein Schlüs­sel­paar auf dem PC erstellt, sollte man dieses aller­dings impor­tieren. Beim Schreiben wählt man den Haken für die Verschlüs­se­lung aus, wählt den öffent­li­chen Schlüssel seines Gegen­übers und verschlüs­selt die Nach­richt damit.

Das Bundesamt für Sicher­heit in der Infor­ma­ti­ons­technik (BSI) stellt auf seiner Website weitere Infor­ma­tionen zur Verschlüs­se­lung von E‑Mails bereit.


Empfohlene Beiträge

Werde Teil unserer Community

Entdecke spannende Geschichten, vernetze dich mit anderen jungen Journalist:innen und gestalte die Medienlandschaft von morgen mit. Melde dich jetzt an und bleibe immer auf dem neuesten Stand.

Wehrpflicht Redaktion Gruppenbild