In die Tonne statt auf den Teller

Datum
03. Juni 2018
Autor*in
Jasmin Matthes
Redaktion
politikorange
Thema
#EPjugendforum 2019
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Essen für die Tonne?
Foto: Lisa Pausch

18 Millionen Tonnen Lebens­mittel finden allein in Deutsch­land den Weg in den Müll statt auf den Teller – das ist etwa ein Drittel der jähr­lich produ­zierten Menge für Deutsch­land. Auch in der EU ist dieses Problem vorhanden – für die Teil­neh­menden des #EPju­gend­fo­rums in Erfurt war das Grund genug, um sich näher damit zu befassen. Unsere Autorin Jasmin war dabei.

Lebens­mittel, die nicht den Idealen entspre­chen oder nicht mehr haltbar sind, werden nicht mehr zum Verkauf gestellt, sondern wegge­schmissen. Kann das auch anders funk­tio­nieren? Die Schü­le­rinnen und Schüler aus vier Thüringer Schulen, die sich im Rahmen des #EPju­gend­fo­rums trafen, wollten unter anderem darüber debat­tieren. Gemeinsam suchten sie Ideen zur Verbes­se­rung von offen­kun­digen Problemen, debat­tierten im Plenum darüber, stimmten über Vorschläge ab und stellten die Lösungs­an­sätze anschlie­ßend im Dialog mit Poli­ti­ke­rinnen und Poli­ti­kern aus dem Euro­päi­schen Parla­ment und dem Landtag vor.

Der Ausschuss Ernäh­rung“ teilte sich bei der Vorar­beit für die Plenar­de­batte in zwei Arbeits­gruppen. Eine davon beschäf­tigte sich mit der Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung. Worin liegt das konkrete Problem, welche Maßnahmen können ergriffen werden, welche Akteure spielen ein entschei­dende Rolle? Diese Fragen, die im Laufe der Diskus­sion aufge­worfen wurden, galt es zu beant­worten.

Das Über­an­gebot in den Super­märkten und das Leben in einer Luxus­ge­sell­schaft stellte sich als Kern­pro­blem heraus. Im Anschluss machten sich die Schü­le­rinnen und Schüler Gedanken über mögliche Maßnahmen, um die Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung zu vermin­dern. Eine Weiter­ver­ar­bei­tungs­pflicht, Steu­er­strafen, güns­ti­geres Weiter­ver­kaufen und Foodsha­ring waren die Ergeb­nisse.

Die Arbeits­gruppe erstelle eine Pro-Contra-Liste zu ihrem Problem­feld. Für die Mini­mie­rung der aktu­ellen Verschwen­dung von Lebens­mit­teln sprach der aktu­elle Wirt­schafts­ver­lust der Bauern und Sozi­al­armut sowie die Arten­viel­falt der Lebens­mittel. Gegen schnelle Maßnahmen, die zur Verrin­ge­rung der Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung führen sollten, stand die Effek­ti­vität, aber auch die hohen Kosten und der Aufwand eines neuen Systems. 

Anschlie­ßend stellten die Gruppe ihre Ergeb­nisse bei der Euro­pa­de­batte im Plenar­saal vor. Nach einer kurzen Rede über die geplanten Maßnahmen und das Aufzeigen der Miss­stände, wurde über den Vorschlag abge­stimmt. Nach einem kurzen gemein­samen Mittag­essen wurden die vorher abge­stimmten Maßnahmen, Abstim­mungs­er­geb­nisse und Argu­mente den anwe­senden Abge­ord­neten präsen­tiert.

Nun können die Poli­ti­ke­rinnen und Poli­tiker entscheiden, wie sie mit den Vorschlägen umgehen, die von den jungen Menschen entworfen wurden. Die Hoff­nung der Teil­neh­menden war, dass ihre Vorschläge nicht verschwendet, sondern ernst genommen werden. 


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