Ich bin trans und das ist gut so!

Datum
20. Juli 2020
Autor*in
Mila Saß
Redaktion
politikorange
Themen
#spurensuchemenschlichkeit 2020 #Gen Z
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Foto: Mila

poli­ti­ko­range-Repor­terin Mila ist trans und hat bereits einen harten Weg hinter sich – ihrer Meinung nach auch bedingt durch die poli­ti­sche Geset­zes­lage. Ein Kommentar.

Mila heute - jetzt weiß sie, wer sie wirklich ist. Quelle: Mila Saß

Mila heute - jetzt weiß sie, wer sie wirklich ist. Quelle: Mila Saß

Ich bin Mila und trans. Geboren bin ich als Junge, wusste aber schon im Kindes­alter, dass irgend­etwas an mir anders ist, dass ich mich in meinem Körper so, wie er ist, nicht wohl­fühle und ich eine Frau sein möchte. Aktuell laufen in der Politik Debatten um das Trans­se­xu­el­len­ge­setz. Die FDP will dieses Gesetz abschaffen und dadurch die Rechts­lage trans­se­xu­eller Menschen verbes­sern. Dadurch solle eine unnö­tige Schi­kane vermieden werden, denn niemand könne über die geschlecht­liche Iden­tität eines Menschen besser urteilen als man selber, sagt der FDP-Abge­ord­nete Jens Bran­den­burg gegen­über dem Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land. Im Bundestag wirft Bran­den­burg der großen Koali­tion vor, dass es beschä­mend sei, dass der Staat trans­ge­schlecht­liche Menschen* immer noch wie unmün­dige Bitt­steller behan­delt und der Bundes­re­gie­rung die Rechte dieser egal seien. Jetzt wird sein Geset­zes­ent­wurf mit Verbänden disku­tiert.

Ich bin davon über­zeugt, dass das Trans­se­xu­el­len­ge­setz es mir noch schwerer macht, so zu leben, wie ich möchte. Um unter anderem mit einer Hormon­the­rapie beginnen zu können, muss man aktuell zu einem*r Psychiater*in, ein Gutachten ist auch nötig. Diese ganzen Dinge sind, wie ich finde, sehr belas­tend für die Betrof­fenen, denn es werden unan­ge­nehme Fragen gestellt, die einen verun­si­chern können und ohne elter­liche Unter­stüt­zung gestaltet sich das noch kompli­zierter.

Mila als Kind. Damals hieß sie noch Maximilian. Quelle: Mila Saß

Mila als Kind. Damals hieß sie noch Maximilian. Quelle: Mila Saß

Mit 15 wurde das Gefühl des Anders­seins“ und des Wunsches nach Verän­de­rung stärker und ich begann, mich in meinem Körper unwohl zu fühlen. Zuerts redete ich mit meinen engsten Freunden. Diese meinten, es sei okay und sie würden mich akzep­tieren. Einige Zeit später begann ich dann auch, mir Schminke und Frau­en­klei­dung zu kaufen und es fühlte sich gut an. Die Leute in der Schule verstanden das und alle unter­stützten mich – bis heute. Von der Schul­lei­tung bis hin zu den Schüler*innen.

Ich glaube, ich spreche im Namen aller Trans­men­schen*, dass sich einiges ändern muss. Das wünsche ich mir, denn wir alle sind doch Menschen*, ich als Frau und Du als was auch immer Du sein willst. Das Geschlecht macht da keinen Unter­schied.


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