Hoff­nungs­voll gestimmt – Ein Einblick in die erste AG Phase

Datum
13. Mai 2023
Autor*in
Franziska Eiles
Redaktion
politikorange
Themen
#JPT23 #Politik
2464C1BD-98D9-4A0E-86A9-56B0BA25FF6D

2464C1BD-98D9-4A0E-86A9-56B0BA25FF6D

Freitag Nach­mittag. Auf dem Plan steht der Start­schuss für die Arbeit in den AGs. Am Ende soll jede der 36 AGs einen themen­spe­zi­fi­schen Vorschlag für die neue Bundes­ju­gend­stra­tegie vorlegen können.

Freitag Nach­mittag. Auf dem Plan steht der Start­schuss für die Arbeit in den AGs. Hier soll intensiv gebrain­stormed, disku­tiert und ausge­ar­beitet werden, sodass am Ende jede der 36 AGs einen themen­spe­zi­fi­schen Vorschlag für die neue Bundes­ju­gend­stra­tegie vorlegen kann. Die poli­ti­ko­range-Redak­tion schaute schon kurz vorbei, um auch die Zeit vor der heißen Phase fest­zu­halten.

Fest­ge­legte Gesprächs­kultur in der AG. Foto: Fran­ziska Eiles

Gute Stim­mung und gute Fragen

Die AG Jung und trans­na­tional: Euro­päi­sche Jugend zwischen Erasmus, Inter­rail und EU-Feind­lich­keit“ wird geleitet von Emma Wolff. Beim Betreten des Raumes ist die Stim­mung gut und es gibt bereits erste Insider-Witze. Das Team wirkt schon einge­spielt, dabei ist das erste Aufein­an­der­treffen erst zwei Stunden her.

An zwei großen White Boards haben sie ein geord­netes Zettel-Durch­ein­ander erstellt, mit Do’s und Dont’s für die kommenden Arbeits­phasen. Mans­plai­ning, stumpfe Beitrags­wie­der­ho­lungen, Gene­ra­li­sie­rungen und unüber­legte Aussagen – darauf wollen sie verzichten. Was wiederum nicht fehlen darf, sind eine gute Gesprächs­kultur, gegen­sei­tiger Respekt, Ausreden lassen, Kaffee und Snacks.

Der etwas später dazu gekom­mene Refe­rent Martin Kasparek des Auswär­tigen Amts wirkt in dieser Dynamik mit seiner hekti­schen Art erstmal wie ein Fremd­körper. Ziem­lich schnell entwi­ckelt sich aber ein inter­es­santes Hin und Her zwischen seinem Vortrag über die EU und den kriti­schen Fragen der Teil­neh­menden. Gespro­chen wird über euro­päi­sche Iden­tität, struk­tu­relle Probleme und aktu­elle Heraus­for­de­rungen, mit der die EU nun umgehen muss.

Selbst­re­flek­tion und Verant­wor­tung

Ein Einwurf eines Teil­neh­mers darüber, dass die aktu­elle Runde sehr männ­lich domi­niert sei, führt zu einer Themen­um­len­kung, unter anderem auf femi­nis­ti­sche Außen­po­litik. Auch sonst herrscht ein großes Bewusst­sein über Rede­an­teile, Privi­le­gien und Verant­wor­tung. Es wird über Bedürf­nisse und Kapa­zi­täten gespro­chen, die genaue Gestal­tung der AG können die Teil­neh­menden mitbe­stimmen, worüber ange­regt disku­tiert wird.

Ähnlich verläuft es auch in einer weiteren Arbeits­gruppe, in der ich noch während der Vorstel­lungs­runde dazu­stoße. In Globale Gerech­tig­keit“, geleitet von Farina Aigbe­dion Finke, sollen Macht­ver­tei­lungen, neoko­lo­niale Macht­ver­hält­nisse und Ressour­cen­ver­tei­lung kritisch hinter­fragt werden. Die Teil­neh­menden stellen sich mit Pronomen und ihrer Asso­zia­tion zum Thema vor. Unklare Begriffe werden geklärt und auch zwei Dolmet­sche­rinnen sind mit dabei, um zwischen gespro­chener und Gebär­den­sprache zu über­setzen.

Die AGs stimmen hoff­nungs­voll. Das tun sie nicht etwa, weil die Probleme mit denen sie sich beschäf­tigen klein oder leicht zu lösen sind. Sie tun es auch nicht, weil junge Menschen schnell Gehör finden. Sie stimmen hoff­nungs­voll wegen der infor­mierten, enga­gierten und reflek­tierten Teil­neh­menden. Die Lust auf Verän­de­rung ist spürbar und wir können gespant sein, was bis zum Ende der Jugend­Po­li­tik­Tage 2023 erar­beitet werden wird. Das gilt für die zwei hier erwähnten AGs genauso, wie für die 34 weiteren.


Empfohlene Beiträge

Werde Teil unserer Community

Entdecke spannende Geschichten, vernetze dich mit anderen jungen Journalist:innen und gestalte die Medienlandschaft von morgen mit. Melde dich jetzt an und bleibe immer auf dem neuesten Stand.

Wehrpflicht Redaktion Gruppenbild