Frucht­fleisch: Haben Print-Schü­ler­zei­tungen noch eine Zukunft?

Datum
21. Juni 2019
Autor*in
Theresa Müller
Redaktion
politikorange
Thema
#SZWDL19
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Foto:
sweetcheeses

Zum zehnten Mal wurden im Bundesrat die besten Schü­ler­zei­tungen Deutsch­lands ausge­zeichnet. Der Schü­ler­zei­tungs­wett­be­werb der Länder prämiert Schü­ler­zei­tungen, die durch beson­ders inno­va­tive, kriti­sche oder bewe­gende Beiträge über­zeugen konnten. Auch das Layout und die Gestal­tung des Hefts werden nicht außer acht gelassen. Doch haben Print-Schü­ler­zei­tungen in der Form noch eine Zukunft? Oder wird bald statt auf Papier nur noch auf Tablet-Bild­schirmen gelesen? Die Lauda­toren des dies­jähren SZDWL haben auf diese Frage geant­wortet und machen den Print-Liebenden Hoff­nung: 

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Stephan-Andreas Casdorff I 60 I Köln I Chef­re­dak­teur des Tages­spiegel Nach dem Riepel­schen Gesetz von 1913 ist alles, was neu in der Medi­en­branche hinzu kommt nicht substi­tu­ie­rend, sondern kumu­lativ. Heißt, selbst wenn es nicht mehr ganz so neu ist, wird das Internet die gedruckte Zeitung auf abseh­bare Zeit nicht ersetzen. Ganz wichtig: Dadurch, dass Print immer wieder seine Inno­va­ti­ons­kraft beweist, ist die Chance gut, dass es weiter geht. 
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Nikola John I 48 I Leipzig Pres­se­re­fe­rentin der EU-Kommis­sion Ich glaube, dass Print-Schü­ler­zei­tungen weiter leben werden. Es wird also eine Print­aus­gabe und eine Website geben, sodass beides parallel laufen wird. Die Schü­le­rinnen und Schüler werden aber die Inhalte zusätz­lich noch auf Social Media verar­beiten. 
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Lukas Kaiser I 40 I Fulda Joachim Herz-Stif­tung Ich denke, dass Print­me­dien vor allem im Schü­ler­zei­tungs­be­reich eine große Zukunft haben, weil es ein gutes Gefühl ist, etwas in der Hand zu haben. Gleich­wohl wird digital immer größer, weswegen man auch einen eigenen Digi­tal­preis einrichten sollte. Print wird nicht verschwinden und soll auch nicht verschwinden. 
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[Anmerkung d. Redaktion: Das Foto wurde auf Anfrage unkenntlich gemacht.]

Lilian Emonds I 31 I Aachen Otto Brenner-Stif­tung

Ich denke, dass Print im Schü­ler­zei­tungs­be­reich genauso eine Zukunft hat wie allge­mein im jour­na­lis­ti­schen Bereich, weil es sicher weiterhin ein Publikum für Print­pro­dukte geben wird. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es gerade auch auf Schul­höfen eine span­nende Sache für die Schü­le­rinnen und Schüler ist, wenn sie die Schü­ler­zei­tung in der Hand halten und rumgeben können. Auch für Eltern, die viel­leicht noch nicht so digi­tal­affin sind, hat Print einen ganz anderen Stel­len­wert.

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Dietmar Wolff I 56 I Olpe Bund Deut­scher Zeitungs­ver­leger Ich gehe fest davon aus, dass die Print-Schü­ler­zei­tung auch noch in Zukunft eine Berech­ti­gung hat und nicht alle auf digi­tale Produkte umsteigen. Beide Produkte werden lange neben­ein­ander herlaufen. Ich glaube, dass beides seine Vorteile hat, sowohl Print als auch Digital. Natür­lich wächst die aktu­elle Gene­ra­tion mit den digi­talen Produkten auf und sozia­li­siert sich mit diesen. Das heißt aber nicht, dass das Gedruckte völlig ausge­blendet wird und das gilt meiner Ansicht auch für Schü­ler­zei­tungen.

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