Ein Internet für Kinder

Datum
04. Juli 2019
Autor*in
Désirée Lengert
Redaktion
politikorange
Thema
#SZWDL19
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Foto: Jugendpressedeutschland/Sascha Kemper

Beim Schü­ler­zei­tungs­kon­gress in der Fried­rich-Ebert-Stif­tung am 21. Juni 2019 gab es auch Work­shop­an­ge­bote für die ganz jungen der Gewinner und Gewin­ne­rinnen des dies­jäh­rigen Schü­ler­zei­tungs­wett­be­werbs der Länder. poli­ti­ko­range-Redak­teurin Désirée Lengert hat sich im Work­shop Recher­chieren im Internet für Grund­schule“ einmal umge­sehen.

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Foto: Jugendpresse Deutschland/Kurt Sauer

Jan hat eine Aufgabe. Er soll im Work­shop Recher­chieren im Internet“ einen Such­ma­schinen-Roboter verkör­pern, der alle Infos zu dem einge­ge­benen Such­be­griff findet. Sein Such­be­griff lautet Biologie“, woraufhin er zum Beispiel die Begriffe Auto“, Pflanzen“ und Tiere“ auswählt. Doch die Algo­rithmen im Internet funk­tio­nieren anders als mensch­liche Asso­zia­ti­ons­ketten – und leider auch oft nicht so, wie wir es uns für unsere Recher­chen wünschen würden. Medi­en­kom­pe­tenz an Grund­schulen Im Gespräch mit Linn von der Schü­ler­zei­tung Der Spargel“ und Alex­ander von der Schü­ler­zei­tung Bertis Break“ geht es um ihr Vorgehen bei Recher­chen und wie sehr sie das Internet mit einbe­ziehen. Alex­ander findet es wichtig, den Daten­schutz so früh wie möglich zu vermit­teln und Linn betont, dass Medi­en­kom­pe­tenz schon in der Grund­schule vermit­telt werden sollte. Die teil­neh­menden Grund­schü­le­rinnen und Grund­schüler des Schü­ler­ze­tungs­wett­be­werbs lernten im Work­shop Recher­chieren im Intrnet“, dass vor allem das Erkennen von Fake News wichtig sei. Dazu wurden gemeinsam Ursa­chen für die Falsch­nach­richten gesam­melt, zum Beispiel der Wunsch nach Aufmerk­sam­keit, Likes auf Social Media, gezielte Scha­dens-Zufü­gung sowie Meinungs- und Stim­mungs­mache. Fake News erkenne man vor allem am Schreib­stil, der oft nicht sach­lich sei. Außerdem sollten vor allem Datum und die Aktua­lität beachtet werden. Man müsse darauf achten, wer den Artikel geschrieben hat und sich immer das Impressum einer Website ansehen. Des Weiteren sollte der Autor bzw. die Autorin nicht nur Behaup­tungen aufstellen, sondern dafür auch Quellen und Nach­weise anbringen. Wichtig sei auch, sich stets mehrere Info-Quellen anzu­schauen, diese mitein­ander zu verglei­chen und Fakten zu über­prüfen. Ihr frisch erlerntes Wissen wendeten die Kinder schnell an. Sie bekamen im Work­shop einen Zeitungs­ar­tikel präsen­tiert, in dem über ein angeb­li­ches durch Trump veran­lasstes Einrei­se­verbot von Auslän­dern in die USA berichtet wurde. Die Kinder erkannten, dass das nicht stimmen konnte. Ein Bekannter von mir lebt in den USA. Der könnte da dann ja gar nicht mehr hin,“ stellte die Work­shop­teil­neh­merin Katha­rina klar. Wie Kinder suchen Doch es wurde nicht nur das Erkennen von Fake News erlernt, sondern auch darüber gespro­chen, welche Infor­ma­ti­ons­quellen für die Recherche genutzt werden können. Es gibt zum Beispiel extra auf Kinder zuge­schnit­tene Such­ma­schinen wie beispiels­weise frag­FINN“, Blinde Kuh“, Helles Köpf­chen“ und Schlau­kopf“. Außerdem könne das Umfeld, bestehend, zum Beispiel aus Eltern oder Lehr­kräfte, befragt werden und es könne auf Bücher zurück­ge­griffen werden. Des Weiteren haben Kinder die Möglich­keit, auf der Website vom Internet-ABC den Surf­schein zu machen und bei Knips­club“ können sich die Kinder Tipps für ihre Fotos abholen. Auch wurden die Vor- und Nach­teile von Such­ma­schinen disku­tiert. Einer­sits wäre die Infor­ma­ti­ons­be­schaf­fung sehr effektiv, ande­rer­seits tauche jedoch zu viel Werbung auf, was zur Über­for­de­rung der Kinder führe, die diese Werbung kaum von seriösen Infor­ma­tionen trennen können. So stol­pern die Kinder auch über viele Infor­ma­tionen, mit denen sie nichts anfangen können. Danach wurde explizit auf die Vorteile der Kinder­such­ma­schinen einge­gangen, wo keine Werbung in den Ergeb­nis­listen auftaucht und die Ergebnis-Inhalte auch kinder­freund­lich gefil­tert sind. Aufklä­rung statt Kontrolle Katha­rina von der Schü­ler­zei­tung Schü­ler­ex­press online“ hat aus dem Wrkshop vor allem mitge­nommen, wie sie sich davor schützen kann, auf Fake News rein­zu­fallen. Die Hinweise der Work­shop-Leite­rinnen werden ihr beim zukünf­tigen Umgang mit Medien sehr weiter­helfen. Jan von der Schü­ler­zei­tung Der kleine Hai“ findet nun, dass Such­ma­schinen wie Google oder Bing nicht für Kinder geeignet seien, da manches dort bereit­ge­stellte Wissen unnütz und nicht erwünscht sei. Nun wurde er über die verschie­denen Recherche-Möglich­keiten über Kinder­such­ma­schinen aufge­klärt. Beide Kinder fühlen sich nach dem Work­shop im Umgang mit dem Internet etwas sicherer. 

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