Einhei­mi­sche und Einwan­derer

Datum
28. Mai 2015
Autor*in
Kira Müller
Redaktion
politikorange
Thema
#JMWS15
EinheimischeundEinwanderer_Kik.dreem_flickr.com_CC-BY-NC-ND_1

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Als ich ein Kind war, hatte ich keine Idee davon, wie es wohl einmal werden wird, in der digi­talen Gesell­schaft des Jahres 2015.

EinheimischeundEinwanderer_Kik.dreem_flickr.com_CC-BY-NC-ND

Foto: Kik.Dreem, flickr.com, CC-BY-NC-ND

Über Walkie-Talkie konnte ich mich auch in 100 Meter Entfer­nung mit meinen Freunden unter­halten. Fern­sehen nach 20 Uhr war ein abso­lutes High­light. Musik habe ich mit dem Kasset­ten­re­corder abge­spielt, eigene Aufnahmen sprach ich durch das Mikrofon. Unter­wegs hatte ich einen Walkman, mit dem ich mich ausge­spro­chen modern fand. Ich besaß keinen Game Boy, war aber neidisch auf die Kinder, die ihn sogar mit zur Grund­schule nahmen. Ich lief mittags einfach zu meinen Freunden und kam abends zurück. Ich musste niemandem mitteilen, wann ich wie und wo ange­kommen bin. In den Urlaub fuhren wir mit Straßen- und Land­karten. Ein paar Jahre später spielte ich Snake“ auf dem Handy meiner älteren Schwester und löste am ersten Computer zu Hause TKKG – Fälle, malte Bilder mit Paint und spielte heim­lich Moor­huhn“.

Die Digi­ta­li­sie­rung kann man an jegli­chen Stand­orten spüren, ob am Arbeits­platz, in öffent­li­chen Verkehrs­mit­teln, bei der Fami­li­en­feier, beim Treffen mit Freunden oder alleine zu Hause: Computer, Smart­phones und Social Media sind immer ein Teil dessen. Die ganze Gesell­schaft hat die digi­talen Medien förm­lich inte­griert. Ob über den Computer E‑Mails schreiben, die 14-Tage-Wetter­pro­gnose anschauen, Online-Koch­re­zepte oder News auf dem Tablet. Die jüngste Gene­ra­tion, die Digital Natives“, kann sich eine Welt ohne Twitter, Face­book und WhatsApp kaum vorstellen. Sie plant Veran­stal­tungen, fragt um Rat und präsen­tiert sich mit Bildern in der Öffent­lich­keit.

Online versus offline – ein Balan­ceakt

Marc Prensky, ein US-ameri­ka­ni­scher Autor, Lehrer und Manager, hat sich mit dem Begriff Digital Natives“ in Aufsätzen und Büchern mit der Entwick­lung der digi­talen Medien ausein­an­der­ge­setzt. In Digital Natives, Digital Immi­grants“ unter­scheidet er zwischen Einhei­mi­schen und Einwan­de­rern der digi­talen Welt. Beson­ders im Hinblick auf deren Verhalten: Our students today are all native spea­kers‘ of the digital language of compu­ters, video games and the internet.“ Damit sagt Prensky, dass die jüngere Gene­ra­tion eine andere Sprache spricht und sich im schlimmsten Fall nicht mehr mit den Einwan­de­rern verstän­digen kann. Eine neue Sprache wurde entwi­ckelt: die der Computer, der Video­spiele und des Inter­nets.

Die digi­tale Gene­ra­tion hat vieles in der Gesell­schaft verän­dert und beein­flusst. Auf der einen Seite kann man sagen, dass vieles verein­facht wurde, die Kommu­ni­ka­tion mit anderen Personen ist durch Social Media leben­diger geworden. Fotos, Videos und Musik können einfach und schnell verbreitet werden. Die Unter­nehmen arbeiten effi­zi­enter, haben verein­fachte Arbeits­ab­läufe und können auch über Social Media werben. Auf der anderen Seite tauchen gesell­schaft­liche Probleme auf, auch der gesamte Schutz und die Privat­sphäre werden in Frage gestellt. Die Acht­sam­keit und der bewusste Umgang mit den digi­talen Medien sind wichtig, um Gene­ra­tio­nen­kon­flikte zu verhin­dern, um persön­li­chen Schutz zu wahren und, um sich nicht in der digi­talen Welt zu verlieren. Außerdem ist es wichtig, eine Balance zwischen digi­taler und realer Welt zu finden.


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