Lebens­phase Jugend: zwischen Möglich­keiten und Über­for­de­rung

Datum
24. September 2018
Autor*in
Michelle Grebe
Redaktion
politikorange
Thema
#Jugendstrategie19
jugendkonferenz_lebensphasejugend

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Junge Erwach­sene zwischen zwölf und 27 Jahren haben mit vielen Heraus­for­de­rungen zu kämpfen und möchten die Bedin­gungen dafür gerne mitbe­stimmen. Über die Lebens­phase Jugend und wieso dies keine reine Alters­spanne ist.

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Christian Lüders über Inhalte, Prozesse und Strukturen.

Die Jugend ist viel mehr als der Über­gang vom Kindes- ins Erwach­se­nen­alter – es gibt viele Heraus­for­de­rungen, die bewäl­tigt werden müssen: Zuhause wohnen bleiben oder ausziehen, Geld verdienen, Ausbil­dung oder Studium, FSJ, Meeres­schild­kröten oder Regen­wälder retten?

Die Möglich­keiten für Jugend­liche sind viel­fältig, sodass eine Entschei­dung zuweilen schwer­fällt. Daher ist es wichtig, Jugend­li­chen früh eine Stimme zu geben, um ihre Wünsche ernst zu nehmen und sie in die Politik mit einzu­be­ziehen. Und wer weiß besser über die Wünsche der jungen Gene­ra­tion Bescheid als sie selbst?

Verän­derte Lebens­welten 

Durch Globa­li­sie­rung, Reisen, Auslands­auf­ent­halte und die Digi­ta­li­sie­rung haben sich viele Ansichten der jungen Gene­ra­tion gegen­über den älteren Gene­ra­tionen geän­dert. Kommu­ni­ka­tion und soziales Netz­werken finden immer mehr online statt, Berufe wie Social-Media-Mana­gerin oder ‑Manager ernten werden von der älteren Gene­ra­tion oft mit Achsel­zu­cken oder Kopf­schüt­teln kommen­tiert. Umso dring­li­cher ist es, sich mit den Bedürf­nissen der Jugend­li­chen ausein­an­der­zu­setzen und zu über­legen, wie Jugend­li­chen aktiv in Politik und Verwal­tung einge­bunden werden können. 

Das Wort Jugend­po­litik‘ kommt nirgends vor“

Laut dem 15. Kinder- und Jugend­be­richt haben junge Erwach­sene vor allem drei zentrale Kern­auf­gaben, die es zu bewäl­tigen gilt: Quali­fi­zie­rung, Verselbst­stän­di­gung und Selbst­op­ti­mie­rung (Quelle: Broschüre zum Bericht, S. 13). Doch um diese Aufgaben bewäl­tigen zu können, braucht es die geeig­neten Rahmen­be­din­gungen. Wie sollen junge Erwach­sene selbst­ständig werden, wenn es keinen Wohn­raum für sie gibt? Wie sollen sich Jugend­liche in der Politik reprä­sen­tiert fühlen, wenn das Wort Jugend­po­litik“ nirgendwo vorkommt? Für all diese Anfor­de­rung sprach sich Chris­tian Lüders des Deut­schen Jugend­in­sti­tutes aus. 

Haupt­ziel: jugend­po­li­tisch enga­gierte Zivil­ge­sell­schaft 

Für Lüders ein Erfolg: Dass sich eine Jugend­stra­tegie über­haupt etablieren konnte. Denn neben der Nennung in der Politik müsse es vor allem erst mal eine jugend­po­li­tisch enga­gierte Zivil­ge­sell­schaft geben. Wenn das Wort Jugend­liche“ in der Politik falle, wurde in den letzten Jahren schon eine Entwick­lung von der reinen Schutz­po­litik zur Befä­hi­gungs- und Teil­ha­be­po­litik mitge­macht. Aber: Vor allem bei solchen Entschei­dungen, die junge Leute direkt betreffen, solle viel mehr mit statt über sie geredet werden.

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Lukas Nusser, Franziska Giffey und Celina Ost diskutieren über Konkretes.

Lüders dröselte das Thema in einem halb­stün­digen Vortrag poli­tik­wis­sen­schaft­lich auf: nach Policy (Inhalten) und Poli­tics (Prozesse und Struk­turen). Doch eigent­lich zählt nur, inwie­fern man die junge Gene­ra­tion in Entschei­dungs­pro­zesse besser einbe­ziehen kann, egal, in welche Kate­gorie der Politik sie fallen. Jugend­liche möchten sich einbringen, gehört und auch ernst genommen werden, wünschen sich Trans­pa­renz und eine Möglich­keit zum Austausch und zum Netz­werken, wie auch Celina Ost der Bundes­fa­mi­li­en­mi­nis­terin Fran­ziska Giffey noch mit auf den Weg gab. 

Die Lebens­phase Jugend ist komplex, heraus­for­dernd, span­nend, aber auch verwir­rend, frus­trie­rend und anstren­gend. Daher sollte die Gesell­schaft und die Politik alles daran setzen, die Ideen der jungen Gene­ra­tion ernst zu nehmen, um sie so in diesem Lebens­ab­schnitt best­mög­lich zu unter­stützen. Damit sich eine Jugend­stra­tegie mehr als nur etablieren kann.


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