Leben: Ein Plädoyer fürs Abschalten

Datum
25. Juni 2014
Autor*in
Isabella Greene
Redaktion
politikorange
Thema
#BDEW Kongress14
sonnenbaden

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Lieber mal Sonne genießen - wie diese beiden Käfer in Südfrankreich
Foto: DAC 81/ flickr.com

Das mit dem Thema Strom ist ja schon ein kleines Dilemma. Jetzt soll er nicht nur umwelt­freund­lich sein, sondern auch noch poli­tisch korrekt. Wenn es doch nur einen Weg geben würde, einen hundert Prozent umwelt­ver­träg­li­chen und über jeden Zweifel erha­benen Strom zu produ­zieren! Dann könnte alles einfach sein.

Das ist es aber nicht. An jeder uns bekannten Methode der Strom­erzeu­gung gibt es etwas auszu­setzen. Welt­weit streiten sich Experten zudem schon seit Jahr­zehnten, welche Methode diegeringsten nega­tive Auswir­kungen auf unser Ökosystem hat.

Strom aus Erneu­er­baren ist auch kein Allheil­mittel

Klar ist: Die fossilen Brenn­stoffen sind endlich. Und die Verar­bei­tung von Kohle, Erdöl und Gas ist mit massiver Luft­ver­schmut­zung verbunden. Schon allein deshalb wird nach Alter­na­tiven gesucht. Aber aus der Ecke der Erneu­er­baren Ener­gien kommen leider auch nicht nur gute Nach­richten. Sie sind mit großen Unsi­cher­heiten verbunden. Hinzu kommt, dass auch sie Schaden am Ökosystem anrichten können. So beein­träch­tigen Wind­räder an bestimmten Stand­orten Vogel­flug­routen. Oder für Biomasse bestehen ganze Felder aus Raps­kul­turen.

Ganz unab­hängig vom Umwelt-Aspekt der Energie rückt zuse­hend das Verlangen nach mora­lisch vertret­barem Strom in das Bewusst­sein der Menschen. Ein aktu­elles Beispiel: Der Wunsch nach mehr Unab­hän­gig­keit vom russi­schen Ener­gie­markt wird in Zeiten der Ukraine-Krise immer größer. Experten sagen voraus, dass sich dieses Bedürfnis in naher Zukunft auch in den Kunden­wün­schen wider­spie­geln wird.

Strom sparen – den Enkeln zuliebe

Kurzum: Es ist wirk­lich kompli­ziert. Wie kann ich also in einer indus­tria­li­sierten Welt mein Leben genießen, ohne dass ich mich dafür schämen muss, den Lebens­raum einer Viel­zahl von Tieren zu zerstören. Und auf lange Sicht eben auch den meiner Kindern und Kindes­kinder.

Etwas kann ich aller­dings tun. So banal es klingt: Ich kann Energie sparen. Statt die Roll­treppe zu nehmen und Fahr­stuhl zu fahren, laufe ich eben die vier Stock­werke hoch. Ich sollte öfter mal das Fahrrad nehmen anstatt das Auto. Und jetzt im Sommer ist es doch beson­ders einfach, weil das Wetter zum Raus­gehen einlädt. Ich sollte Fern­sehen, Computer und Handy auszu­schalten und mit Freunden und Familie ins Grüne fahren. So kann ich dann meine Ener­gie­spei­cher wieder richtig aufladen – mit richtig gutem Gewissen.


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