Gesell­schaft­li­ches Enga­ge­ment: Was gibt’s für Möglich­keiten?

Datum
26. August 2017
Autor*in
Marlene Resch
Redaktion
politikorange
Thema
#KJD17
IMG_0870

IMG_0870

Enga­gieren möchte sich viele. Aber wo geht das eigent­lich? Für alle Moti­vierten, aber noch Unwis­senden oder Unent­schlos­senen, haben wir eine Liste an Möglich­keiten erstellt – von der Partei bis zur Peti­tion. Ein Über­blick von Marlene Resch.

IMG_1140small

Arten, sich zu engagieren, gibt's viele / Foto: politikorange

Partei

Ein Klas­siker des poli­ti­schen Enga­ge­ments, der mitt­ler­weile etwas an Popu­la­rität verloren hat, ist die Mitglied­schaft in einer Partei. Mag nach Plakate aufhängen und lang­wei­ligen Sitzungen klingen, kann aber auch viel mehr sein – findet zumin­dest Kongress­teil­nehmer Philip Schön­feld: Da sind vorhan­dene Struk­turen, legi­time Struk­turen, und da kann man sich dann auch als junger Mensch gut einbringen. Demo­kratie lebt von Betei­li­gung“. Außerdem ist die Mitglied­schaft in einer Partei wohl der direk­teste Weg, um Politik mitzu­ge­stalten und deine Meinung in die poli­ti­schen Gremien deiner Kommune/​deines Landes/​deines Staates zu tragen. Alter­na­tiven sind auch die jewei­ligen Jung­par­teien oder die Parteien an der Hoch­schule. Oder natür­lich, man gründet seine eigene Partei. Das hat jeden­falls Kongress­teil­nehmer Philipp Oster vor, wenn er bald nach Berlin zieht.

Inter­na­tio­nale NGOs:

Du hast sie bestimmt schon einmal gesehen: Akti­vis­tinnen und Akti­visten, die in der Einkaufs­straße für eine Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tion werben. Sie verteilen Flyer, orga­ni­sieren Flash­mobs und kümmern sich darum, eine Öffent­lich­keit zu schaffen und Spenden zu sammeln. Einige der popu­lärsten Beispiele sind hier zum Beispiel Amnesty Inter­na­tional, Unicef und Green­peace. Das Schöne ist: Oft orga­ni­sieren und vernetzen sich diese Orga­ni­sa­tionen in Hoch­schul- und/​oder Regio­nal­gruppen – du findest sie also gege­ben­falls gleich vor Ort!

Initia­tiven

Initia­tiven gibt es wie Sand am Meer und so ziem­lich alles kann sich dahinter verbergen. Ein Beispiel sind Bildungs­in­itia­tiven: Bildung ist ein Schlüssel“ heißt es oft. Und deshalb setzen einige Initia­tiven genau dort an: machen Aufklä­rungs­ar­beit, Work­shops und Unter­richts­ein­heiten an Schulen, um über bestimmte Themen zu berichten und disk­tu­tieren. Ein bestimmtes Thema ist genau dein Stecken­pferd? Arbeit mit Kindern und Jugend­li­chen auch? Dann könnte das das Rich­tige für dich sein. Auch Jan Puen­sing vom Kongress junger Demokrat_​Innen enga­giert sich in einer Bildungs­in­itia­tive gegen Homo­phobie in Sport­ver­einen und meint: Bildung ist gut, um mit Leuten ins Gespräch zu kommen, sich auszu­tau­schen und mitein­ander und vonein­ander zu lernen.“

Inter­kul­tu­relle Initia­tiven

Kongress­teil­neh­merin Nina Mey weiß genau, warum sie gerne im inter­kul­tu­rellen Kontext arbeitet: Ich liebe Kommu­ni­ka­tion und über­kul­tu­relles Arbeiten, wo es unwichtig ist, dass man unter­schied­lich ist. Jeder soll sich wohl­fühlen. Natio­na­lität und Sprache sind da egal.“ Gerade seit der Flücht­lings­krise sind viele Migran­tinnen und Migranten nach Deutsch­land gekommen, denen der Zugang zum Sozi­al­leben und zur deut­schen Sprache fehlt. Mitt­ler­weile gibt es in vielen Städten inter­kul­tu­relle Initia­tiven: Hilfe in den Wohn­heimen, Deutsch­nach­hilfe, Sprach­Cafés und vieles mehr. Letz­tere stehen übri­gens nicht nur den Zuge­zo­genen offen: Wer Arabisch, Persisch oder andere Spra­chen lernen möchte, wird hier nicht selten fündig.

IMG_1121

Reli­giöses Enga­ge­ment:

Kirchen, Moscheen, Synagogen und reli­giöse Vereine suchen hände­rin­gend nach jungen Unter­stüt­ze­rinnen und Unter­stüt­zern. Ob Kinder­aus­flüge, Gemein­de­fest oder Mitge­stal­tung des Gottes­dienstes – die Aufgaben sind viel­fältig, doch die Message meist einfach: Man will gemeinsam fürein­ander da sein und Gutes tun. Das gilt auch für Urs Abelein, der sich im Verein chrsit­li­cher jungen Menschen enga­giert: Natür­lich wollen wir in gewisser Hinsicht christ­liche Werte vermit­teln, aber bei uns sind Menschen jeder Reli­gion will­kommen.“

Stif­tungen:

Zu jeder Partei gibt es sie: eine partei­nahe Stif­tung, die versucht, eine Brücke zwischen Bürgern und Politik zu schlagen, eine Dialog­platt­form zu sein und die Demo­kratie zu fördern. Hier kannst du nicht nur an Veran­stal­tungen und Semi­naren teil­nehmen und sie mitge­stalten, sondern auch selbst durch ein Studi­en­sti­pen­dium geför­dert werden. Eine Über­sicht der verschie­denen poli­ti­schen Stif­tungen gibt’s hier.

Gewerk­schaft­li­ches Enga­ge­ment:

Wer über­par­tei­lich aktiv werden möchte, kann sich in einer Gewerk­schaft enga­gieren. Kongress­teil­neh­merin Maja Wieland findet: Mit Dingen wie unserer jetzigen Wahl­kam­pagne hat man prak­ti­sche Kompo­nenten. Und außerdem komme ich so nicht nur mit Studis in Kontakt, sondern auch mit Auszu­bil­denden.“

Verein:

Ob der lokale Fußball­verein, der Schach­club oder die Frei­wil­lige Feuer­wehr: Vereins­ar­beit verbindet, schafft Netz­werke und hat dabei einen demo­kra­ti­schen Charakter. Das weiß auch Niklas, der in seinem Fußball­verein Kinder trai­niert und Mitbe­stim­mung bei seinem Enga­ge­ment ganz groß schreibt.

IMG_0884

Kultur­pro­jekte und Event­reihen:

Politik bedeutet vor allem, ins Gespräch mitein­ander zu kommen. Und das passiert am besten bei Veran­stal­tungen wie Kultur­events, Kongressen und Konfe­renzen. Deswegen gibt es eine Viel­zahl an Event­reihen, wie zum Beispiel Köln spricht!“ die immer nach flei­ßigen Helfe­rinnen und Helfern Ausschau halten und sich gerne noch auf andere Städte ausbreiten wollen, wie Sarah auf dem Kongress der Demo­kraten und Demo­kra­tinnen erzählt. Event­ma­nage­ment ist voll dein Ding? Dann leg‘ los!

Natür­lich gibt es nicht nur Veran­stal­tungen zu Kunst und Kultur: Die Kunst selbst, Theater, Filme und Poesie, all das kann poli­tisch sein. Das ist natür­lich nicht jeder­mans Sache, aber wer Krea­ti­vität und Muße besitzt, kann auch mit solchen Ausdrucks­formen poli­tisch aktiv werden.

Mediales Enga­ge­ment:

Politik und Diskurs findet heut­zu­tage auch online statt. Ob über Face­book, Youtube oder Twitter: Hier kannst du deine Meinung publik machen, Inhalte teilen, Peti­tionen unter­stützen – oder mit einem eigenen Song auf Youtube poli­tisch werden: Robin C. Jäger hat beispiels­weise seine Auffor­de­rung zum Wählen gehen in einem Song verpackt – und ihn auf dem Kongress junger Demokrat_​Innen präsen­tiert!

Demons­tra­tionen:

Hier kannst du mal richtig laut werden. Einen Anlass, um auf die Straße gehen, gibt es so gut wie immer – und zum Glück auch tolle Menschen, die Demos in jegli­chen Städten orga­ni­sieren. Ob durch Plakate, Flyer oder via Face­book, die Ankün­di­gung einer Demo wird dich sicher erei­chen. Dann musst du nur noch eins: mitlaufen, mitgrölen, poli­tisch sein. Mit Gleich­ge­sinnten durch die Straßen zu laufen und dem Ärger Platz zu schaffen, kann sich verdammt gut anfühlen. Dich stört etwas so richtig? Dann kannst du die Orga­ni­sa­tion einer Demo sogar selbst in die Hand nehmen. Hierbei aber wichtig: Melde dich vorher bei der Stadt an!

Sicher gibt es noch viel mehr Möglich­keiten, sich sinn­voll einzu­bringen. Der einfache Grund­satz lautet deshalb: Deiner Krea­ti­vität und deinem Taten­drang sind keine Grenzen gesetzt. Du hast eine einzig­ar­tige Idee? Dann setz‘ sie um! Manche Dinge muss man selbst in die Hand nehmen.


Empfohlene Beiträge

Werde Teil unserer Community

Entdecke spannende Geschichten, vernetze dich mit anderen jungen Journalist:innen und gestalte die Medienlandschaft von morgen mit. Melde dich jetzt an und bleibe immer auf dem neuesten Stand.

Wehrpflicht Redaktion Gruppenbild