Bambus­be­cher for the win!

Datum
30. September 2018
Autor*in
Katrin Van Rüschen
Redaktion
politikorange
Thema
#EPjugendforum 2019
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Plastik begegnet uns in unserem Alltag beinahe täglich. Foto: Lisa Pausch.

Plas­tik­tüten, verweste Verpa­ckungs­reste und riesige Ströme von Müll – wenn man heut­zu­tage im Meer schwimmt, taucht oder sich bloß entspannen will, wird man immer häufiger Zeuge unserer gedan­ken­losen Verbrau­cher­men­ta­lität. Schät­zungs­weise kommen im Jahr 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen Plas­tik­müll pro Jahr ins Meer. Eine Lösung muss her – Katrin Van Rüschen berichtet, zu welchen Ergeb­nissen der Umwelt­aus­schuss gekommen ist. 

Umweltausschuss

Probleme, Maßnahmen, Argumente - die Teilnehmenden im Umweltausschuss formulierten ihr Anliegen klar. Ihr Ziel: Weniger Plastik soll im Meer landen! Foto: Leonie Keller

Plastik wohin das Auge reicht – allein in Deutsch­land wurden 11 Kilo­gramm pro Quadrat­meter in der Nordsee entdeckt. Das sind 8.250.000 Kilo­gramm in dem gesamten nordi­schen Meer. Diese Zahlen erreichten Schü­le­rinnen und Schüler der sechs Schulen, die sich am frühen Frei­tag­morgen im Nieder­säch­si­schen Landtag, zum Euro­päi­schen Jugend­forum trafen, um mit den teil­neh­menden Mitglie­dern des Euro­päi­schen Parla­ments Frau Gesine Meißner (FDP/ALDE), Herrn Tiemo Wölken (SPD/S&D) und der Abge­ord­neten des Nieder­säch­si­schen Land­tags Miriam Staudte (DIE GRÜNEN) über ihre Posi­tionen in und zur EU zu spre­chen.

Alter­na­tiven nutzen

Dazu beschäf­tigten sich die Schü­le­rinnen und Schüler des Ausschusses Umwelt mit der Frage, was sie gemeinsam mit der EU bewirken können, um den Plas­tik­müll im Meer zu verrin­gern. Es gibt Alter­na­tiven. Wir müssen sie nur nutzen und verbes­sern“, sagt Selma Sezgen, aus dem Ausschuss, über­zeugt und präsen­tiert damit ein Argu­ment, dass der Umwelt­aus­schuss gegen den weiteren Gebrauch von Plastik erar­beitet hat. Ein anderes: Plastik ist nicht abbaubar und braucht zu lange, um sich zu zersetzen. Bis zu einem gewissen Maß lässt es sich auch nicht mehr recy­celn. Ein großes Problem, denn wohin mit den ganzen Müll? Die Teil­neh­menden heben außerdem immer wieder hervor, wie schäd­lich Plastik für Meeres­tiere ist. Sie verfangen sich im Plastik oder vertau­schen den Abfall häufig mit Nahrung. Ein Problem, dass der Mensch später selbst auf seinem Teller wieder­findet, denn die Meeres­tiere behalten den Verpa­ckungs­müll im Magen und geben diesen so an uns weiter. Wir essen also unseren eigenen Müll. Logisch? Eben­falls ein Dorn im Auge der Schü­le­rinnen und Schüler sind die großen Flächen der Plas­tik­in­seln, die, statt kleiner zu werden, immer weiter wachsen.

Mehr Fisch, weniger Müll

Ihnen liegen auch die nächsten Gene­ra­tionen am Herzen. Auch Kinder, Enkel und Groß­enkel sollen in einer Welt aufwachsen, in der es mehr Fisch als Müll im Meer gibt. Lösungen für dieses globale Problem zu finden ist nicht einfach, doch einige Ansätze sieht der Umwelt­aus­schuss bereits. Soge­nannte Mehr­fach- oder Bambus­be­cher sollen helfen den Plas­tik­müll zu redu­zieren. Die Anwe­senden sind sich dabei einig: Alter­na­tiven sollen mehr verbreitet und unter­stützt werden. Außerdem sollen Plas­tik­tüten teurer werden und schluss­end­lich komplett aus den Geschäften verschwinden. Viel zu tun also für die verant­wort­li­chen Poli­ti­ke­rinnen und Poli­tiker.

Alle Betei­ligten merken schnell, ein solches Thema lässt sich nicht an einem Tag komplett und detail­reich bespre­chen. Die Vorschläge, die der Umwelt­aus­schuss erar­beitet hat, wurde den Mitglie­dern des Euro­päi­schen Parla­ments, Gesine Meißner (FDP) und Tiemo Wölken (SPD), sowie der Abge­ord­neten des Nieder­säch­si­schen Land­tags, Miriam Staudte (Bündnis 90/​Die Grünen), präsen­tiert. Auch Gesine Meißner nutzt Bambus­be­steck und wieder­ver­wert­bare Trink­be­cher, wie sie während der Debatte erzählt und dabei sogar aus ihrer Tasche hervor­holt. Zu hoffen bleibt, dass wenigs­tens einige der über hundert Teil­neh­menden nun über­zeugt beim nächsten Einkauf auf die Plas­tik­tüte verzichten und lieber zum Stoff­beutel greifen. Damit landet viel­leicht etwas weniger Plastik über das Meer auf unseren Teller – ein Anfang muss her.


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