Weg zum Enga­ge­ment – Wir alle können einen Beitrag leisten

Datum
09. Mai 2017
Autor*in
Redaktion
politikorange
Thema
#JPT17
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In Bewegung: Menschen strömen zu den JugendPolitikTagen 2017. Foto: Johannes Kolb

Engagement beginnt mit Überlegungen. Foto: Lucas Bäuml

Engagement beginnt mit Überlegungen. Foto: Lucas Bäuml

Viele junge Menschen zeigen poli­ti­sches Inter­esse und die Bereit­schaft zum Handeln. Wie man anfängt, warum Enga­ge­ment wichtig ist und wie wir alle zu einer inklu­siven, offenen Gesell­schaft beitragen können.

Sexismus, Frem­den­hass, Umwelt­ver­schmut­zung, Popu­lismus – Probleme gibt es an jeder Ecke. Sie zu erkennen ist der erste Schritt. Wer aber wirk­lich etwas dagegen tun möchte, muss aktiv werden.

Enga­ge­ment hat viele Facetten

Die erste Hürde zum Enga­ge­ment stellt für viele Leute allein die Unwis­sen­heit dar. Das wollen Victoria Yasemin Tümis, Spre­cherin des Jugend­mi­gra­ti­ons­bei­rats, Grün­dungs­mit­glied von Young Voice TGD (Türki­sche Gemeinde Deutsch­land) und Jacque­line Kauka, Refe­rentin beim Landes­ju­gend­ring Berlin, ändern. Die beiden unter­stützen Jugend­liche, die sich mit Gleich­ge­sinnten für soziale Projekte einsetzen wollen. Kauka und Tümis weisen auf die breite Viel­falt von Jugend­ver­bänden hin, die sich verschie­denen Schwer­punkten widmen. Tümis fordert inter­es­sierte Jugend­liche auf, Orga­ni­sa­tionen beizu­treten oder eigene Gruppen aufzu­bauen. Für eine erste Orien­tie­rung rät sie, den Enga­ge­ment Check auf der Website von Demo­kratie leben!“, einer Kampagne vom Bundes­mi­nis­te­rium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, durch­zu­führen. Hier kann man eingeben, wo, wieviel und unter welchen Bedin­gungen man arbeiten möchte. Auf der Basis dieser Filter werden Vorschläge gemacht und man wird auf Webauf­tritte von Verbänden und Insti­tu­tionen verwiesen. Einen Über­blick erhalte man auch bei Dach­ver­bänden wie den Landes­ju­gend­ringen oder dem Jugend­mi­gra­ti­ons­beirat Berlin. Das Schöne an der Verbands­ar­beit ist, dass es für jedes Inter­es­sens­ge­biet auch die Möglich­keit gibt, Menschen zu finden, die gemeinsam etwas bewegen wollen“, so Tümis. Auch Wahlen seien laut ihr für Jugend­liche schon vor dem Errei­chen des gesetz­li­chen Wahl­al­ters inter­es­sant, denn man könne neben der Jugend­wahl U18 auch in Jugend­par­tei­or­ga­ni­sa­tionen aktiv werden: Da gibt es auch schon sehr feste Struk­turen, die man nicht selber aufbauen muss.“

Diskri­mi­nie­rung anspre­chen

Auch im Alltag können sich alle enga­gieren. Tümis erklärt, dass es wichtig sei, sich mit Mitmen­schen über eigene Erfah­rungen zu unter­halten. Auch bei der Beob­ach­tung von frem­den­feind­li­chen Kommen­taren könne man dazwi­schen­schreiten und Menschen nach der Ursache dieser Kommen­tare fragen. Genauso sei es wichtig, sexis­ti­sche Bemer­kungen oder sexu­elle Über­griffe zu melden. Wir nehmen an Empower­ment-Semi­naren, Argu­men­ta­ti­ons­trai­nings gegen Frem­den­hass und gegen Rechts­ra­di­ka­lismus teil. Vor allem tauschen wir unsere Erfah­rungen mit Rassismen aus. Wir versu­chen diese mitein­ander zu verar­beiten und zu über­legen, was man dagegen machen kann“, so Tümis.

Jeder Mensch möchte verstanden werden

Laut Jacque­line Kauka gebe es zwei Ebenen, die Gemein­schaft auslösen können“. Zum einen schafften sie einen Raum, in dem man sein könne, wie man möchte. Es ist ganz wichtig, auch mal nichts erklären zu müssen, sondern Selbst­ver­ständ­lich­keit zu leben“, so Kauka. Commu­ni­ties ermög­lichten gemein­same Verständ­nis­formen und Grund­werte. Zum zweiten würde durch die Zusam­men­kunft vieler junger Menschen auch die Selbst­wahr­neh­mung unter­stützt. Die Präsenz verschie­dener Möglich­keiten unter­streiche, dass Viel­falt eben zum Leben dazu­ge­höre. Commu­ni­ties sorgen auch dafür, dass Jugend­liche nicht von radi­kalen Gruppen abge­griffen werden, die mit finan­zi­eller Unter­stüt­zung werben“, fügt Tümis hinzu.

Viel­falt ist das Leben. Es ist Norma­lität und Realität.“

Schließ­lich können Gemein­schaften unsere Unsi­cher­heiten unter­binden. Das Gefühl von Sicher­heit, das mit dem Verstan­den­werden einher­geht, die gemein­samen Werte, die Akzep­tanz – sie alle helfen, dass wir einander mensch­lich wahr­nehmen und über mögliche Diffe­renzen hinweg­sehen. Viel­falt ist das Leben. Es ist Norma­lität und Realität.“, bemerkt Jacque­line Kauka. Wir alle können einen Beitrag leisten und einander stärken.

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