Heute präsentieren die Teilnehmenden des Jugendforums – voraussichtlich das letzte Mal – ihre Forderungen und Ergebnisse der Workshops im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Außer dem Staatssekretär Gunther Adler sind von Ministeriumsseite noch Volker Gerhard, Jacqueline Modes und Anja Röding anwesend. Jeannette Benstein und Corinna von Bodisco tickern, Anna Rakhmanko schießt die Fotos.
Wir tickern live aus dem BMUB. Foto: Anna Rakhmanko
09:40 Nach einigen Umwegen endlich das WLAN-Passwort erhalten. Ein großes Dankeschön an Jacqueline Modes!
09:58 Andächtige Stille im Saal.
10:06 Gunther Adler ist drei Minuten früher als beim letzten Mal. „Wieso sind diesmal so viele Teilnehmenden (Anm.: im Saal präsent: 23 Jugendliche) dabei?“. Almuth Tharan (UfU) meint: „Die Jugendlichen sind sehr daran interessiert, dass das Jugendforum weitergeführt wird. Der Staatssekretär daraufhin: „Es wird zukünftig wegen der vorläufigen Haushaltsführung noch schwieriger.“
10:12 Die Gruppe „Wer nimmt teil?“ beginnt (Christoph Mörsch präsentiert). Ist dies nur der erste Teil der Gruppe oder hat sich die Gruppe wieder zusammengefunden? Die angestrebten Maßnahmen und Vorschläge zur Beteiligung: Die Anleitung Freiraum Fibel, Planuungswerkstätten, Werbung vor Ort, Ausschreibungen.
10:20 Gunther Adler schlägt Gruppe 1 vor zu fragen, was aus den Vorschlägen vom letzten Mal geworden ist.
Lorenz Riemer stellt die Ergebnisse der Gruppe 1.2 (mit dem Fokus auf Randgruppen) vor. Foto: Anna Rakhmanko
10:21 Lorenz Riemer aus Leipzig stellt die Ergebnisse der Gruppe 1.2 vor (die Gruppe „Wer nimmt teil“ bleibt folglich weiterhin gespalten): Was Gruppe 1.2 von 1.1 unterscheidet: „Jede Meinung muss gehört werden, auch in der Stadtentwicklung“. Auch sogenannte Randgruppen sollen miteinbezogen werden. Er geht auch auf die Ursachen ein, warum Randgruppen entstehen (Beiteiligungsformate wirken elitär, fehlende Informantionen vor Ort und fehlendes politisches Angebot)
10:27 Lösungsansätze, um Randgruppen zu erreichen: Energie in Kunstprojekte (z.B. „Ton mit der Faust bearbeiten“) kanalisieren statt in Aggression.
10:30 „Das ist ein spannendes Thema. Wie lange ging die Diskussion um die Randgruppen?“, fragt der Staatssekretär. Er hat zudem gehört, dass in der Gruppe „Wer nimmt teil?“ Frauen als Randgruppen bezeichnet wurden. Dies soll gleich noch in der großen Diskussion aufgegriffen werden.
10:32 Gruppe 2 wird vertreten durch Daniel Widmayer und Achim Schmid: Wie können Jugendliche motiviert werden? Achim Schmid geht auf den Punkt „finanzielle Unterstützung ein“: die richtigen Ansprechpartnerin oder Ansprechpartner in Schulen und in Verwaltungstellen finden. Auch lokale Medien könnten helfen, die für die Projekte nötige Aufmerksamkeit zu generieren. Und: Jugendliche können nicht zur Beteiligung gezwungen werden. Diese entsteht freiwillig.
Die Vertreterinnen und Vertreter des BMUB lauschen den Präsentationen der Forumsteilnehmenden. Foto: Anna Rakhmanko
10:43 Philipp Meister und Marina Schenke repräsentieren Gruppe 3 „Formen und Ebenen der Jugendeteiligung“. Vorschläge: Kultur, Interkultureller Austausch, Schülerinnen- und Schülertutorien. Kultur würde viel zu wenig für Jugendliche angeboten. Wichtig wäre außerdem die schnellere Realisierung der Projekte.
10:52 Konkrete Forderungen von Gruppe 3: eine „Förderfibel“, angelehnt an die Freiraum Fibel, Ansprechpartnerinnen und ‑partner vor Ort, ein „Jugendfond“, der sich nicht nach Themen richtet, sondern nach dem Alter, Beteiligung von Kindern und Jugendlichen gesetzlich verankern (orientiert an Baden-Württemberg).
10:55 „Der Mandarin“, Jugendforums-Maskottchen für den Spaßfaktor wird von Marina Jörgens vorgestellt. Einige der Teilnehmenden des Forums scheinen davon nichts zu wissen.
Das Plenum im BMUB. Foto: Anna Rakhmanko
11:01 Die Diskussion ist eröffnet und Gunther Adler äußert kritisch sich zu den Vorschlägen der Teilnehmenden, beispielsweise über die Förderdauer der Projekte.
11:10 Bastian Schröger betont, dass sich die Teilnehmenden des Forums in vielen Punkten nicht einig sind, beispielsweise bezüglich der Einordnung von Randgruppen.
11:14 Gunther Adler weist auf das regionalübergreifende Programm „Soziale Stadt“ hin.
11:18 Lorenz Riemer greift nochmals den von Achim Schmid angebrachten Punkt der länderübergreifenden Vernetzung von Jugendlichen auf.
11:22 Gunther Adler fragt, ob es einen Forums-Newsletter gäbe. Bastian Schröger entgegnet: eine Facebook-Gruppe vom Jahr 2013 existierte.
11:25 Volker Gerhard fragt, ob noch Formen des interkulturellen Austauschs praktiziert werden. Tobias Weiß bejaht und nennt die Städtepartnerschaft von Tischenreuth mit der französischen Gemeinde „La Ville du Bois“ (Île de France). Auch würden viele Jugendliche nach der Schule umherreisen (z.B. nach Australien). Andere Forumsteilnehmenden nennen weitere Städtepartnerschaften. Annemarie Schultz (Demokratiebahnhof Anklam) bringt an, dass Bürgerinnen und Bürger oft nicht wissen, dass Städtepartnerschaften existieren.
11:35 Daniel Widmayer meint, Deutschland sei zwar innovativ, aber kein Vorreiter, wenn es um freies WLAN im öffentlichen Raum geht.
11:43 Die nächste Bundesregierung müsse sich explizit zu diesem Thema fragen, was erreicht wurde und „richtig viel Geld reinstecken“, meint Gunther Adler.
11:53 Zum Thema Gentrifizierung: Wie kann Wohnraum bezahlbar erhalten bleiben, fragt Lorenz Riemer. Der Staatssekretär entgegnet, die Lösung sei „bauen, bauen, bauen“: aber umweltbewusst und flexibel. Eine Million Wohnungen wurden schon zusätzlich gebaut. Außerdem wäre es ein Luxusproblem, die Wohnfläche pro Kopf habe sich verdreifacht. In den ländlichen Regionen dagegen gäbe es immer mehr Leerstand. Lorenz Riemer fragt nach ähnlichen Maßnahmen wie die Mietpreisbremse. Zur Aussage „bauen, bauen, bauen“ merkt er an: „Wäre es nicht sinnvoller, den Wohnraum, der schon existiert, so anzubieten wie er ist, ohne dass die Mieten angehoben werden?“ Gunther Adler bestätigt die Sinnhaftigkeit dieser Anmerkungen.
12:11 Gunther Adler verabschiedet die Teilnehmenden. Anna Rakhmanko übernimmt die Regie für das Gruppenfoto.
13:46 Volker Gerhard merkt an: Das Jugendforum soll nächstes Jahr fortgeführt werden.
+++The End+++
