Mitein­ander – Wie Bildung kultu­relle Brücken schaffen kann

Datum
19. Juni 2019
Autor*in
Felicitas Montag
Redaktion
politikorange
Thema
#europaworkshop 2019
Foto: Mara Grigorian

Foto: Mara Grigorian

Foto: Mara Grigorian

Rund um den Erdball verteilt herrscht eine Viel­falt an Kulturen. Gemein­same Werte und inter­na­tio­nale Zusam­men­ar­beit spielen eine wich­tige Rolle, um das koope­ra­tive Verhältnis zwischen Ländern aufrecht­zu­er­halten. So auch in Europa, das nur so vor Spra­chen­viel­falt und inter­na­tio­naler Diver­sität blüht. Trotz dieser Verschie­den­heit soll es im Rahmen der Euro­päi­schen Union stets ein vereintes Wesen im gemein­nüt­zigen Inter­esse reprä­sen­tieren und sich fürein­ander einzu­setzen. Wie das gelingen kann, zeigt Mara Grigo­rian.

Foto: Mara Grigorian

Foto: Mara Grigorian

Mitein­ander, das ist die Idee hinter dem Leit­satz In Viel­falt geeint“. Es geht darum, dass man zusammen mehr errei­chen und berei­chern kann. Für sich selber, und für andere. Eine solide Grund­lage für jene Absichten kann nur durch ein stabiles Verhältnis und gemein­sames Verständnis zwischen den einzelnen Ländern erreicht werden. Den Ansatz dafür muss man so früh wie möglich setzen – sprich, tenden­ziell die Jugend darin mit einbe­ziehen. Die jungen Menschen von heute sind die Zukunft von morgen, weshalb es in diesem Zusam­men­hang eine große Rolle spielt, wie sie sich verhalten und unter­ein­ander agieren. Die Leute sollen aufein­ander zugehen und sich kennen­lernen, sich austau­schen und ein Bewusst­sein für ihre Mitmen­schen entwi­ckeln.

Ohne Bildung geht es nicht

Die Grund­be­din­gung, das A und O schlechthin: Bildung. Nur so können Brücken geschaffen werden, nur so können wir über unsere Grenzen und Vorstel­lungen hinaus denken. Wo Unwis­sen­heit sich breit­macht, kann Bildung ein Mittel dazu sein, die Bedeu­tung eines Mitein­an­ders sinn­voll zu reflek­tieren und die Erkenntnis daraus prak­tisch umsetzen zu können. Im euro­päi­schen Raum werden gezielt Maßnahmen ergriffen, um diesen Austausch aktiv voran­zu­treiben. Ein gutes Beispiel dafür sind Bildungs­pro­gramme, die sich metho­disch an Jugend­liche oder junge Erwach­sene richten. So auch Euro­Peers. Hinter diesem Programm steckt die Idee, dass ehema­lige Euro­päi­sche Frei­wil­lige als soge­nannte Peer-Educator auf non-formalem Weg in Schulen und Jugend­ver­bänden ihre Moti­va­tion und Erfah­rungen vom Ausland an Inter­es­senten weiter­ver­mit­teln. Eins zu eins, mal ganz offen und aus erster Hand – was man oft in Theo­rien und Texten erzählt bekommt, kann so auf authen­ti­scher Art und Weise aufge­nommen werden.

Austausch mit anderen Nationen erwei­tert den Hori­zont

Bei einem Einsatz im Ausland wird man mit Konflikten konfron­tiert, die wir viel­leicht auch hier kennen, berichten Eva und Daniel. Beide sind ehren­amt­lich als Euro-Peer aktiv. Eva (28) arbeitet als freie Bildungs­re­fe­rentin. Ihren Master hat sie in Latein­ame­ri­ka­stu­dien mit einem Auslands­auf­ent­halt in Kolum­bien absol­viert, und hatte zuvor bereits zehn Monate in Madrid verbracht. Im Rahmen eines Jugend­re­dak­ti­onpro­gramms betrieb sie dort Land­schafts­gärt­nerei mit Jugend­li­chen und enga­gierte sich in gene­ra­ti­ons­über­grei­fenden Projekt­ar­beiten. Sie weiß genau, wo kultu­relle Diffe­renzen, aber auch Poten­ziale liegen könnten. Für sie war es span­nend, auch mal die Lebens­weise anderer Menschen kennen­zu­lernen, und das aus jeder Alters­gruppe.

Auch Daniel (27) wollte sich so eine Chance nicht entgehen lassen. Selbst an der Grenze zu Polen aufge­wachsen, verschlug es ihn nun endgültig in das Nach­bar­land. In Warschau betei­ligte er sich in einer Blin­den­schule und über­nahm die Nach­mit­tags­be­treuung für Kinder. Später gab er auch den jungen Menschen aus der Ober­stufe Deutsch­un­ter­richt. Verant­wor­tungs­volle Aufgaben, an denen man auch erstmal wachsen muss:„Für die Tätig­keit als Peer-Educator und Botschafter absol­viert man ein spezi­elles Trai­ning“, berichtet der Biologie-Labo­rant. Dabei werden ganz bewusst Methoden entwi­ckelt und ausge­ar­beitet. Eigene und spezi­fi­zierte Themen inner­halb des Erfah­rungs­spek­trums werden somit nah und möglichst unkom­pli­ziert vermit­telt und reflek­tiert.

Krea­ti­vität und Austausch

Das Wich­tigste in diesem Zusam­men­spiel: Die krea­tive Ausein­an­der­set­zung. Es sollen eigene Ideen einge­bracht werden und im Dialog immerzu auf Augen­höhe empfangen und disku­tiert werden. Die Unter­stüt­zungs­ar­beit erfolgt also mit wech­sel­sei­tigen Einflüssen von beiden Seiten – den der Insti­tu­tion bzw. den Peers – und der poten­tiell zukünf­tigen Frei­wil­ligen. Neben Schul­ver­an­stal­tungen an beispiels­weise den eigenen Schulen stellen die Euro­Peers auch ander­wei­tige Mobi­li­täts­pro­gramme vor oder geben Bericht­erstat­tung auf Infor­ma­ti­ons­messen an einer größere Audienz. Die Vision ist und bleibt dabei die Aufrecht­erhal­tung der Grund­werte: Frieden und Frei­heit.

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