Keine Entschei­dung für Jugend­liche ohne Jugend­liche“

Datum
05. Mai 2017
Autor*in
Alexander Stolz
Redaktion
politikorange
Thema
#JPT17
politikorange-Autor Alexander (rechts) im Gespräch mit Manuela Schwesig. Foto: Lucas Bäuml

politikorange-Autor Alexander (rechts) im Gespräch mit Manuela Schwesig. Foto: Lucas Bäuml

politikorange-Autor Alexander (rechts) im Gespräch mit Manuela Schwesig. Foto: Lucas Bäuml

Minis­terin Manuela Schwesig besuchte am ersten Tag der #JPT17 die Teil­neh­menden und hielt eine freshe“ Rede. Unsere beiden Redak­teure Johannes und Alex­ander hatten die Möglich­keit, zehn Minuten exklusiv mit ihr zu plau­dern – Alex­ander schil­dert seine Eindrücke nach dem Inter­view. 

Zur Eröff­nung der JugendPolitikTage2017 warten 450 junge Menschen gespannt auf das Inter­view mit der Fami­li­en­mi­nis­terin Manuela Schwesig und wir dürfen es durch­führen. Johannes aus der Print­re­dak­tion und ich sitzen im Jugend­me­di­en­zen­trum am Washing­ton­platz und sind neugierig auf die Antworten, die uns erwarten. Für Frau Schwesig gehört ein solches Inter­view zum Tages­ge­schäft, aber für uns ist es etwas Neues, einmal eine Bundes­mi­nis­terin zu treffen.

Da kann es schon mal vorkommen, dass nicht alles auf Anhieb klappt. Ich will mal was ganz Dras­ti­sches fragen“, beginnt Frau Schwesig. Wenn da draußen [gemeint war: außer­halb des Redak­ti­ons­raumes, Anm. d. Red.] so viele junge Leute sind, warum sind wir dann hier abge­schlossen im Raum und nicht dort?“ Keine allzu schlechte Frage. Doch die könnte sie sich auch selbst stellen, schließ­lich hat ihr Minis­te­rium die Planung durch­ge­führt. Besteht ein Plan, wird dieser auch strikt einge­halten. Schließ­lich wurde von ihrem Öffent­lich­keits­re­ferat genau fest­ge­legt, welche Person, zu welcher Zeit, an welchem Zenti­meter des Raumes stehen soll. Also lenkt Frau Schwesig ein und der wirk­lich span­nende Teil kann beginnen. Die erste Jugend­sünde auf Klas­sen­fahrt: Drei Ziga­retten und ein Bier

Während des Inter­views bleibt die Minis­terin freund­lich und gelassen. Ihre Worte wählt sie mit Bedacht, spricht klar und deut­lich. So versteht sie auch die jüngere Gene­ra­tion, an die sie sich richtet. An mancher Stelle fehlt es ihr jedoch ein wenig an Glaub­haf­tig­keit. Zu der Frage, was ihre größte Jugend­sünde sei, erzählt sie: Das war auf der Abschluss­fahrt der zehnten Klasse. Da habe ich das erste Mal geraucht, aber gleich drei Ziga­retten hinter­ein­ander und dazu noch ein Bier getrunken. Danach ging es mir ein biss­chen schlecht.“ Das war die größte? Ob wir das glauben können – sicher sind wir nicht. Seitdem rauche ich auch nicht.“, wirft sie noch eilig hinterher. Im weiteren Verlauf bedient sie sich der klas­si­schen Minis­ter­sprache. Was ist denn diese jugend­ge­rechte Gesell­schaft“, von der sie gern spricht? Jung und Alt sollten sich verstehen statt sich miss­zu­ver­stehen und mehr aufein­ander zugehen, meint sie. Nach einem wirk­lich neuen Master­plan klingt das noch nicht.

Von den Antworten hätte ich mir mehr erwartet – haben sie ledig­lich noch einmal leicht verän­dert und besser verständ­lich wieder­ge­geben, was auch im Kinder- und Jugend­be­richt steht. Nun sind die Teil­neh­menden gefor­dert, Schwe­sigs Aussagen mit Inhalten zu füllen.

Dennoch ist es vor allem gut und wichtig, dass die Minis­terin nun die jungen Menschen in ihre Arbeit auch direkt einbinden will. Von ihren Antworten mag man halten was man will, die Minis­terin weiß aber wo sie mit ihren Plänen hinmöchte. Frau Schwesig hat eine genaue Vorstel­lung, wie ihre jugend­ge­rechte Gesell­schaft aussehen soll und baut dabei fest auf die Zusam­men­ar­beit mit den Menschen, die dafür rele­vant sind – auf die Jugend­li­chen. Bleibt zu hoffen, dass die Forde­rungen dieser #JPT17 auch direkt als Arbeits­grund­lage im Minis­te­rium verwendet werden. Außerdem ist es wichtig, dass die Minis­terin oder eine Nach­fol­gerin bzw. ein Nach­folger nach der unbe­re­chen­baren Bundes­tags­wahl in diesem Herbst auch diese Idee weiter ausbauen.


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