Heute noch fremd, schon morgen eine Berei­che­rung

Datum
10. Dezember 2015
Autor*in
Fabrizio Suma
Redaktion
politikorange
Thema
#Archiv
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Nach der Präsen­ta­tion des 8. Jugend­fo­rums Stadt­ent­wick­lung nimmt sich Anke Brummer-Kohler, Abtei­lungs­lei­terin für Stadt­ent­wick­lung, Wohnen und Öffent­li­ches Baurecht im Bundes­mi­nis­te­rium für Umwelt, Natur­schutz, Bau und Reak­tor­si­cher­heit, noch die Zeit für ein Gespräch mit poli­ti­ko­range.

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Trotz ihres engen Zeitplans fand Anke Brummer-Kohler nach der Jugendforum-Diskussion Zeit für ein Interview mit Fabrizio Suma. (Foto: Benedikt Bungarten)

Frau Brummer-Kohler, wieso beschäf­tigen Sie sich inner­halb des Themas Stadt­ent­wick­lung über­haupt mit Geflüch­teten?

Flücht­linge kommen derzeit in großer Zahl in unsere Städte. Flücht­linge brau­chen Wohn­raum, Flücht­linge brau­chen auch Räume wo sie sich gemeinsam mit der heimi­schen Bevöl­ke­rung treffen und austau­schen können. Durch die Schaf­fung von neuem Wohn­raum werden sich die Städte verän­dern. Verän­de­rungen werden sich in den verschie­denen Kulturen in Deutsch­land ergeben. Und wir hoffen, dass es die Gesell­schaft berei­chern wird, wenn die Inte­gra­tion gut verläuft. Wir müssen die Flücht­linge in die verschie­densten gesell­schaft­li­chen Bereiche mit hinein­nehmen. Das bringt sicher­lich auch viele andere Aspekte auf die Agenda. Wir hoffen für die Flücht­linge, die aus einer Not heraus nach Deutsch­land gekommen sind, dass wir ihnen hier eine gute neue Heimat geben können.

Können Sie uns erläu­tern, welche Beson­der­heit der Blick hat, den die Jugend­li­chen mit in das Jugend­forum bringen?

Ich habe durch­gängig eine große Aufge­schlos­sen­heit gegen­über den ankom­menden Flücht­lingen bei den Beiträgen der Jugend­li­chen gehört. Da gab es über­haupt keine Zweifel daran, dass wir es schaffen können, für die Flücht­linge Wohn­raum zu schaffen, sie zu inte­grieren, sie mit der hiesigen Gesell­schaft zusam­men­zu­bringen. Die Jugend­li­chen haben ein ganz großes Problem­be­wusst­sein und das finde ich persön­lich sehr gut. Sie akzep­tieren, dass es auch Menschen gibt, denen diese Flücht­lings­ströme Angst machen – ganz ohne Schwarz-Weiß-Malerei. Sie haben erkannt, dass wir bestehende Vorbe­halte gegen­über Flücht­lingen nur dann auflösen können, wenn wir mit Trans­pa­renz daran­gehen und die Bürge­rinnen und Bürger betei­ligen und sie infor­mieren, sie mit den Flücht­lingen in Kontakt bringen. Die Flücht­linge dürfen keine Fremden bleiben. Denn wenn wir von ihnen hören, was diese Menschen an Leid erfahren haben und wenn wir merken, welche Quali­täten sie für die Weiter­ent­wick­lung der Dorf­ge­mein­schaft oder des Quar­tiers mitbringen, können wir einen großen Schritt zur erfolg­rei­chen Inte­gra­tion gehen.

Wie geht es jetzt weiter? Was können Sie mit den Anre­gungen der Jugend­li­chen anfangen?

Wir haben im Bundes­bau­mi­nis­te­rium ein breites Themen- und Förder­spek­trum. Wir werden sicher auch dabei das Thema Flücht­linge und deren Inte­gra­tion berück­sich­tigen. Es ist mir wichtig, dass wir das Thema Flücht­linge nicht nur allein in Bezug auf die Unter­brin­gung sehen, sondern alle Aspekte der Stadt­ent­wick­lung von Wohnen bis Arbeiten, Schule, Frei­zeit und Kultur mitbe­trachten.

Wir wollen die vielen konkreten Ideen, die hier aufge­kommen sind, einfließen lassen in unsere laufenden Diskus­sionen, die wir mit den Kommunen, den Ländern, mit vielen Plane­rinnnen und Planern, Archi­tek­tinnen und Archi­tekten, anderen Minis­te­rien und weiteren führen. Das Jugend­forum Stadt­ent­wick­lung findet hier genau zu einer Zeit statt, zu der unsere Diskus­sionen noch nicht abge­schlossen sind, und stellt inso­fern für uns eine ganz wich­tige Berei­che­rung dar.

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