Frei­heit, wo bist du?

Datum
10. März 2018
Autor*in
Simon Möschle
Redaktion
politikorange
Thema
#EWLako18
Looking for Freedom

Looking for Freedom

© Erik-Holm Langhof
Looking for Freedom“ – so lautete das Motto der Offenen Kultur­bühne“, mit der der erste Tag der Eine-Welt-Landes­kon­fe­renz geendet hat. Redak­teur Simon Möschle war da, hat Gitar­ren­klängen gelauscht und über sarkas­ti­sche Witze gelacht.

Looking for Freedom“ – so lautete das Motto der Offenen Kultur­bühne“, mit der der erste Tag der Eine-Welt-Landes­kon­fe­renz geendet hat. Redak­teur Simon Möschle war da, hat Gitar­ren­klängen gelauscht und über sarkas­ti­sche Witze gelacht.

Looking for Freedom - Offene Kulturbühne // Bild: Erik-Holm Langhof

Musik, Comedy, Poetry - das Programm der Offenen Kulturbühne war abwechslungsreich. Hier spielt gerade Julian Wallisch alias Andas / Bild: Erik-Holm Langhof

Einen bunten Abend voller Slam-Texte und Musik – das verspre­chen die Mode­ra­torin Hannah Fischer und der Mode­rator Emma­nuel Peterson dem Publikum am Beginn der Veran­stal­tung. Punkt 20 Uhr gibt es im Römer­keller“ des Gustav-Stre­se­mann-Insti­tuts jedoch noch viele fragende Blicke. Wo sind bloß die Künst­le­rinnen und Künstler?

Sie kommen – aller­dings mit mehreren Minuten Verspä­tung. Wer jetzt am falschen Platz sitzt, hat schlechte Karten: Denn zu sehen sind die Come­dians, Musi­zie­renden und Slam­me­rinnen und Slammer in dem gut besuchten Keller zum Teil nur schwer. Dafür bekommen die Zuschaue­rinnen und Zuschauer ein abwechs­lungs­rei­ches Programm zu hören. Insge­samt neun Darbie­tungen beleuchten die Themen Inter­kul­tu­ra­lität, Tole­ranz und Welt­of­fen­heit aus verschie­denen Perspek­tiven. Gitar­ren­musik und Gesang, Comedy und Poetry-Slam wech­seln sich ab.

Viel­falt auch in der Musik

Nach­denk­li­ches liefert der Culture Slam Bonn. Der Poetry Slam-Verein des Netz­werks politik|atelier wird von Menschen aus verschie­denen Kulturen gebildet, die selbst noch keine Bühnen­er­fah­rung haben. Inner­halb weniger Tage schreiben sie Texte und lernen, wie man sich auf der Bühne präsen­tiert. Dieser relativ spon­tane Ansatz zahlt sich aus. So präsen­tiert Slammer Pasqual die Misst­stände zwischen Arm und Reich ebenso kritisch wie witzig: Ich komme aus dem globalen Süden“, sagt er und bringt damit das Publikum zum Lachen. Auch Luise Skupch und Julian Wallisch alias Andas, zwei der Gewin­ne­rinnen und Gewinner des Eine Welt Song Contest“ der Enga­ge­ment Global, präsen­tieren auf der Bühne ihre Songs. Ihre Musik ist, das kann man wohl sagen, so viel­fältig wie unsere Welt. Julian wech­selt in seinem Song No Hero“ zwischen den Spra­chen Deutsch, Spanisch und Englisch hin und her. Das Tempo vari­iert er dabei, nutzt mal schnellen Rap, mal lang­samen Gesang.

Am Ende des Auftritts gibt Luise den Zuschau­enden noch ein Kompli­ment mit auf den Weg: Alle Menschen sind schön! Es gibt viel Kritik, aber jeder hat doch eine tolle Idee, die viel zu wenig wert­ge­schätzt wird.“ Nach rund neunzig Minuten ist es mit dem offi­zi­ellen Abend­pro­gramm vorbei. Nun können die Teil­neh­menden sich unters Publikum mischen und den Abend an der Bar ausklingen lassen.

Fazit

Die Offene Kultur­bühne“ hat den Zuschaue­rinnen und Zuschauern ein unter­halt­sames Programm geboten. Unge­wöhn­lich, aber gerade dadurch span­nend, waren die Künst­le­rinnen und Künst­lern, die noch kaum Bühnen­er­fah­rung hatten. Trotzdem lief nicht alles an dem Kultur­abend reibungslos ab. Viel­leicht sollten sich die Veran­stal­te­rinnen und Veran­stalter in Zukunft um eine andere Loca­tion bemühen. Diverse Säulen machen dem Namen des Römer­kel­lers“ zwar alle Ehre, erschweren aber leider auch den Blick auf die Bühne. Auch die Programm­ko­or­di­na­tion könnte stel­len­weise geschmei­diger ablaufen. Kleine Schön­heits­fehler wie diese sind aber verzeih­lich. Immerhin fand die Offene Kultur­bühne“ in dieser Form zum ersten Mal statt. Eine Neuauf­lage würde sich defi­nitiv lohnen. Viel­leicht finden die Künst­le­rinnen und Künstler ja dann auch die Frei­heit, die sie suchen…

Werde Teil unserer Community

Entdecke spannende Geschichten, vernetze dich mit anderen jungen Journalist:innen und gestalte die Medienlandschaft von morgen mit. Melde dich jetzt an und bleibe immer auf dem neuesten Stand.

Wehrpflicht Redaktion Gruppenbild