Eine volle Portion Europa inmitten von Nieder­sachsen

Datum
30. September 2018
Autor*in
Amelie Jörgensen
Redaktion
politikorange
Thema
#EPjugendforum 2019
Abstimmung

Abstimmung

Schülerinnen und Schüler auf den Plätzen von Abgeordneten. Foto: Leonie Keller

Einen Tag lang spre­chen Schü­le­rinnen und Schüler im Rahmen des Euro­päi­schen Jugend­fo­rums über den Alltag in der EU. Gemeinsam stellen sie sich die Frage, wie sie zukünftig in der EU leben wollen und disku­tieren in Ausschüssen darüber, was sich inhalt­lich noch bessern muss. Amelie Jörgensen hat sich unter die Teil­neh­menden gemischt und den Tag zusam­men­ge­fasst. 

Interimslandtag Niedersachsen

Frank Oesterhelweg (CDU), Vize-Präsident des niedersächsischen Landtags, begrüßte die Schülerinnen und Schüler die aus dem ganzen Bundesland gekommen waren, um über Europa zu debattieren. Foto: Jonas Gebauer

Jetzt sind Sie dran! Sie über­nehmen, was meine Gene­ra­tion vorbe­reitet hat!“ So eupho­risch eröffnet Frank Oester­helweg (CDU), Vize­prä­si­dent des nieder­säch­si­schen Land­tags, das Euro­päi­sche Jugend­forum am 28. September in Hannover. Wenige Minuten zuvor strömten über 100 Schü­le­rinnen und Schüler aus verschieden nieder­säch­si­schen Schulen in den Plenar­saal im Zentrum Hanno­vers. Später sollten sich auch noch zwei Europa-Abge­ord­nete und eine Poli­ti­kerin aus dem Landtag dazu­ge­sellen.

Das Euro­päi­sche Jugend­forum ist ein Projekt des Verbin­dungs­büros des Euro­päi­schen Parla­ments und wird durch­ge­führt von poly­spektiv. Bis zur kommenden Euro­pa­wahl findet die Reihe noch in weiteren Land­tagen anderer Bundes­länder statt.

Heute wollen alle mitreden, mitdis­ku­tieren und mitent­scheiden – schließ­lich betrifft euro­päi­sche Politik nicht nur büro­kra­ti­sche Vorgänge und abstrakte Vorschriften, sondern alle – beson­ders die jungen Teil­neh­menden. Und eben diese sollen heute im Mittel­punkt stehen.

Die Ausschüsse

Im Laufe des Tages disku­tieren die Schü­le­rinnen und Schüler in Ausschüssen über Ernäh­rung, Handel und Umwelt, in denen sie selbst konkrete Maßnah­men­vor­schläge entwi­ckeln. Die werden anschlie­ßend in großer Runde rege disku­tiert. Obwohl die Vorschläge neben Zustim­mung auch auf zahl­reiche Gegen­stimmen treffen, herrscht eine entspannte, freund­liche Atmo­sphäre im Saal. So beendet beispiels­weise Henning Conrads, Redner der Handels­gruppe, sein ausgie­biges Plädoyer für die Lega­li­sie­rung von Cannabis, mit dem für ausge­las­senes Lachen sorgenden Satz: Prin­zi­piell bin ich aber auch gegen Drogen“. Einig sind sich die Teil­neh­menden in Umwelt­fragen. Die Redu­zie­rung von Plastik und ein euro­pa­weit gültiges und funk­tio­nie­rendes Pfand­system sind allge­mein akzep­tierte Ziele. Denn Umwelt betrifft jeden von uns“, findet zumin­dest Sandra Baudisch aus Wildes­hausen.

Lear­ning by doing

Die Schüler erfahren hautnah, wie Politik entsteht. Lear­ning by doing und nicht nur von einem Lehrer, der vorne steht und erklärt. Das finde ich sehr positiv“, bewertet Claire Smith, Politik- und Englisch­leh­rerin an der Berufs­bil­denden Schule in Wildes­hausen, die Ereig­nisse des Tages. Wie in der echten‘ Politik auch, sind trotz reich­li­cher Gespräche und Anmer­kungen noch dutzende Fragen zu klären. Am Nach­mittag (nach einer unge­fähr einstün­digen Mittags­pause und viel Spaghetti) erhalten die Teil­neh­menden die Möglich­keit, ihre Fragen den ange­reisten Abge­ord­neten aus dem euro­päi­schen Parla­ment und dem Landtag zu stellen. Ein toller Abschluss, für einen vollen Tag.

Eine sehr infor­ma­tive Erfah­rung“, findet auch Anna­lena Preiß am Ende, die sich sehr für Politik begeis­tern lässt und den Tag im Pres­se­team beglei­tete.


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