Dogs­hitspot – von der Idee zum Skate­platz

Datum
13. November 2016
Autor*in
Christin Figl
Redaktion
politikorange
Thema
#Jugendforum Stadtentwicklung 2016/2
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Im Sommer 2016 setzten Jugend­liche ihre Idee um: Ein öffent­li­cher Skate­platz an der Warschauer Brücke in Berlin. Die Teil­neh­menden des Jugend­fo­rums Stadt­ent­wick­lung waren mit Konrad Braun vor Ort.

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Teilnehmende besichtigen den Dogshitspot, Foto: Ali Alizadeh

Zwischen Bahn­gleisen, Straße und Sport­stätte liegt ein Skate­park, der von Jugend­li­chen selbst entworfen und gebaut wurde. Die Ankün­di­gung, dass die Exkur­sion den Dogs­hitspot zum Ziel hat, führte bei den Teil­neh­menden zunächst zu Ratlo­sig­keit. Konrad Braun, Archi­tekt und Verfasser der Frei­raum­fibel, löste auch bei den letzten das Rätsel auf. Die früher brach­lie­gende Fläche wurde noch vor wenigen Jahren eher von Hunden frequen­tiert und zeigt in seiner jetzigen Form deut­lich, dass Mitbe­stim­mung möglich ist und sich Jugend­liche als aktiv Handelnde freie Flächen aneignen können.

Was muss man tun, um einen Skate­park zu errichten?

Skater und Skate­rinnen haben 2012 die leer­ste­hende Fläche für sich entdeckt und begonnen, sie zu nutzen. Unge­fragt haben sie ange­fangen, kleine Rampen zu bauen – was jedoch zu Ärger mit dem Bezirk führte. Die öffent­liche Fläche gehört der Stadt, die als Eigen­tü­merin auch im Falle eines Unfalls verant­wort­lich ist und die unge­fragte Nutzung und Bebauung der Fläche unter­sagte.

Eine Gruppe Jugend­li­cher wollten das Skaten an diesem Ort lega­li­sieren und trat mit diesem Anliegen an den 1. Berliner Skate­board­verein heran. Dieser unter­hält als Dach­ver­band verschie­dene Flächen in Berlin und hat bereits Verträge mit der Stadt abge­schlossen. Auch die notwen­dige Haft­pflicht­ver­si­che­rung konnte auf diese Weise über den Verein abge­deckt werden.

Nach dem Abschluss eines Nutzungs­ver­trages und der Akqui­rie­rung von Geldern bauten 20 Jugend­liche im Sommer 2016 den Skate­park nach Richt­li­nien der geltenden Gesetze voll­ständig selbst. DIN-Normen legen detail­liert fest, wie gebaut werden muss, um etwaige Verlet­zungen zu vermeiden. Schluss­end­lich wurden die Rampen von TÜV und Bauamt abge­nommen und der Eröff­nung stand nichts mehr im Weg.

Konrad Braun erklärte, dass viel­ver­spre­chende Ideen und Projekte von Jugend­li­chen oft an der Umset­zung schei­tern– das Vorgehen scheint undurch­sichtig und der Zeit­auf­wand zu groß. Es braucht Geduld und viel Kommu­ni­ka­tion mit Verant­wort­li­chen und Verwal­tung.

Die Frei­raum­fibel – konkrete Unter­stüt­zung bei eigenen Vorhaben

Wer selbst ein ähnli­ches Projekt plant, findet hilf­reiche Infor­ma­tionen und Tipps in der Frei­raum­fibel, die kosten­frei bestellbar ist. Das Buch wurde vom Bundes­in­stitut für Bau‑, Stadt- und Raum­for­schung (BBSR) heraus­ge­geben und entstand aus Ideen eines Jugend­fo­rums für Stadt­ent­wick­lung. Es zeigt Hand­lungs­spiel­räume in der Nutzung von Frei­flä­chen auf, unter­stützt bei Orts­suche und bietet Einblick in Verwal­tungs­struk­turen und recht­liche Bedin­gungen.


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