Die Euro­päi­sche Union: Ein Aufruf zur Hoff­nung

Datum
23. April 2024
Autor*in
Maximilian Seidel
Redaktion
politikorange
Thema
#Wahlen
Flickr Martin Kraft

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In der Ukraine wird gekämpft. Im Winter brennen die Wälder. Im Mittel­meer ertrinken Menschen. Säulen unserer Gesell­schaft, Frieden und Frei­heit, werden unter­spült von Extre­mismus, Krisen und Krieg. Dies alles ist Teil der düsteren Realität, in der wir leben. Warum es dennoch Hoff­nung gibt und wo sie zu finden ist.
Manchmal frage ich mich, ob ich irgend­etwas ausrichten kann. Oder ob wir diese Krisen über­haupt je über­stehen. Es ist eine schlei­chende Hoff­nungs­lo­sig­keit. Krieg, Klima­krise und Menschen in Not welt­weit — solche Probleme kann ein Mensch alleine nicht lösen. Es braucht gemein­same Kraft von vielen. Diese gibt es in Deutsch­land in Form eines Staates, unter­stützt von unserer Demo­kratie. Seit 2021 bildet in Deutsch­land die Ampel, also die Parteien SPD, FDP und Grüne, unsere demo­kra­ti­sche Regie­rung. Sie geht diese Probleme an, wie erfolg­reich ist umstritten. Doch lässt sich nicht leugnen, dass Deutsch­land noch steht, trotz Corona, Krieg und Infla­tion. Wir haben alles bisher ausge­halten und über­standen. Probleme wie Klima­krise und Menschen in Not werden zwar von der Bundes­re­gie­rung ange­gangen, gelöst werden können sie jedoch nicht. Auf jeden Fall nicht alleine. Die Vormacht und Aggres­sion Russ­lands, die welt­weiten Treib­haus­gase und an- haltende Flucht aufgrund von Not sind zu viel für das eine Prozent der Welt­be­völ­ke­rung, welches wir ausma­chen.

Die Anfänge der Euro­päi­schen Union

Es braucht gemein­sames Handeln, Energie aus vielen Ländern, um die Mensch­heits­krisen zu lösen. Ein ähnli­cher Gedanke kam in Europa bereits kurz nach Ende des zweiten Welt­krieges auf. Mit der Grün­dung der Gemein­schaft für Kohle und Stahl“ 1951 wollte man sich gemeinsam großen Heraus­for­de­rungen stellen, durch Zusam­men­ar­beit über Länder­grenzen hinweg. Belgien, die Bundes­re­pu­blik Deutsch­land, Frank­reich, Italien, Luxem­burg und die Nieder­lande gingen gemeinsam diesen Schritt, nur sechs Jahre nach einem Welt­krieg voller Hass. Hass auch unter­ein­ander.

Diese Zusam­men­ar­beit hielt, trotz vieler Kompli­ka­tionen. Der Verei­ni­gung traten weitere Staaten bei, sie änderte ihren Namen mehr­mals und wurde 1993 durch den Vertrag von Maas­tricht verfes­tigt. Die Euro­päi­sche Union“ war gegründet. 31 Jahre später ist die EU immer noch da, eine feste Insti­tu­tion mit 27 Mitglieds­staaten und 24 Amts­spra­chen. In Viel­falt geeint“ ist ihr Motto, unser Motto könnte man sagen, denn Deutsch­land ist bis heute ein Teil der EU. Viel­falt ist ein gutes Stich­wort, immerhin gibt es bei uns in der EU 24 Spra­chen und weit mehr verschie­dene Kulturen. 484 Millionen Menschen leben hier auf einer Fläche von über vier Millionen Quadrat­ki­lo­me­tern. 484 Millionen Menschen, von denen wir uns Teil nennen dürfen, denn wir sind alle EU-Bürger*innen.

Die Euro­päi­sche Union hat bereits viel geschafft. Durch das Schen­gener Abkommen kann ich mich frei über jede Grenze zwischen EU-Staaten bewegen, ganz ohne Kontrolle. Mit dem Euro kann ich fast überall bezahlen und bald haben alle Handys einen USBC- Anschluss, egal von welcher Marke.

Die EU geht die großen Menschen­krisen an

All das geht auf EU-Beschlüsse zurück. Trotzdem, die großen Probleme bleiben. Anders als das kleine Deutsch­land alleine hat die EU jedoch Macht und Mittel, die großen Mensch­heits­krisen anzu­gehen. Im Euro­päi­schen Parla­ment fallen zu genau solchen Themen täglich Entschei­dungen.

Doch auch die EU tut sich mit manchen Dingen schwer. Kritiker*innen äußern, dass Klima­neu­tra­lität 2050 zu spät für 1,5°C sei. Auch hört man oft, dass Frontex – die Grenz­schutz­po­lizei der EU – die Menschen­rechte nicht respek­tiere. Kritik gibt es gerne auch an der Insti­tu­tion selbst, diese arbeite viel zu langsam und könne von jedem Mitglieds­staat bei wich­tigen Entschei­dungen blockiert werden. All diese Vorwürfe sind berech­tigt.

Die EU ist nicht perfekt und wird es viel­leicht niemals sein. Sie ist eine einzig­ar­tige, demo­kra­ti­sche Insti­tu­tion, welche noch viel Wandel braucht und angehen muss, um weiterhin zu bestehen. Europa ist nicht selbst­ver­ständ­lich, wie wir durch den Brexit gesehen haben. Staaten können austreten, auch eine Auflö­sung ist möglich. Doch ist sie wahr­schein­lich auch eine der wenigen Chancen, die wir haben, exis­ten­zi­elle Probleme der Mensch­heit anzu­gehen und mögli­cher­weise zu lösen.

Nutze deine Stimme!

Der Euro­päi­sche Früh­ling liegt noch vor uns“, sprach Jaques Delors einmal, ein ehema­liger Präsi­dent der EU-Kommis­sion. Er meinte, dass die starke Zeit Europas noch kommt, dass wir von besseren Zeiten träumen können, viel­leicht einer euro­päi­schen Verfas­sung, viel­leicht sogar von den Verei­nigten Staaten von Europa.

Wie diese Zukunft aussehen wird, ist unge­wiss, aber nicht unbe­ein­flussbar. Jede und jeder aus Euro- pa, der das 16. Lebens­jahr voll­endet hat, kann alle fünf Jahre mitbe­stimmen. Die Euro­pa­wahl findet das nächste Mal am 09. Juni 2024 statt. Hier werden 720 Sitze im Parla­ment neu bestimmt. Wie es aussehen soll und welche Ent- schei­dungen getroffen werden, kannst du durch deine Stimme mitge­stalten, durch deine Stimme. Gehe einfach zwischen 8 und 18 Uhr am 09. Juni zu einem Wahl­lokal in deiner Nähe und wähle eine Partei. Nutze deine Stimme – für eine gute Zukunft, in Viel­falt geeint.


Dies ist eine bear­bei­tete Zweit­ver­öf­fent­li­chung. Der Artikel ist im Rahmen der offenen Redak­tion entstanden. Bei Fragen, Anre­gungen, Kritik und wenn ihr selbst mitma­chen mögt, schreibt uns eine Mail an redaktion@​jugendpresse.​de 


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